70.000 Produkte zum Reinigen, Waschen und Desinfizieren in den eigenen vier Wänden sind alleine in der Europäischen Union zugelassen. Wer die Liste der Inhaltsstoffe dieser Putzmittel liest, bekommt laut Sachbuchautor Manfred Neuhold „das Fürchten“: Viele dieser Stoffe hätten ein hohes Potenzial, Allergien auszulösen. Außerdem könnten sie sich lange in der Luft halten und dadurch die Raumluft verschmutzen. „Da möchte man keinen Kuchen mehr ins Backrohr schieben“, sagt Neuhold, und rät: Machen Sie Ihre Putzmittel selbst.
150 Rezepte
Laut Neuhold könne man so gut wie alles selbst herstellen. Geschirrspülmittel, Feuchttücher, Waschpulver, Möbelreiniger: 150 Rezept für die Zubereitung all dieser Putzutensilien aus Kräutern und ätherischen Ölen versammelt Neuhold in seinem Buch „Ökologisch Blitzblank“. So würde etwas Haushaltsessig mit einigen Tropfen ätherischen Orangen- oder Lavendelöls im Weichspülerfach die Wäsche ebenso weich und gut duftend machen wie ein industrielles Produkt.
Oder: Mit Natron und ätherischem Thymianöl lasse sich auch selbst ein Desinfektionsspray herstellen. Wobei der Autor hier zu einem sehr maßvollen Gebrauch rät: „Die Werbung hat für einen regelrechten Desinfektionswahn gesorgt“, sagt Neuhold. Dabei müsse eine normal genutzte Wohnung nicht desinfiziert werden! Man wisse heute, dass eine sterile Umgebung für das Immunsystem alles andere als förderlich ist – denn es will gefordert werden. Vor allem bei Kindern kann übertriebene Sauberkeit zu Allergien und einer geschwächten Immunabwehr führen.
Nicht nur der eigenen Gesundheit sollen Putzmittel der Marke „selbst gemacht“ dienen: Auch die Umwelt werde vor chemischen Abfallstoffen bewahrt – und vor einer Menge an Plastikmüll.
