Er ist ein Computer-Spezialist, kann Muster in Quellcodes in Sekundenschnelle lesen. Aber wenn kein Plan in der Dusche hängt, auf dem aufgezeichnet ist, welche Körperteile zu waschen sind, vergisst er darauf. So beschreibt Sylvia Röckel einen Menschen mit Asperger-Syndrom. Röckel ist die Leiterin der neuen Tagesstruktur für Menschen im Autismus-Spektrum in Waiern der Diakonie de La Tour. Die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert Autismus als eine „tief greifende Entwicklungsstörung, die sich schon im frühen Kindesalter bemerkbar macht“. Röckel: „Speziell Asperger-Autisten hören aber nicht gern, dass es eine Störung ist, sie bevorzugen neuro-atypisch.“ Nicht-Autisten sind „neuro-typisch“.