Bei Massage denkt man an: liegen, wegdriften, mit sich machen lassen. Doch wie der Begriff Körperarbeit, mit dem Barbara Mitterbäck ihr Therapie-Angebot beschreibt, vermuten lässt, ist man hier gefordert, selbst mitzumachen. Während die verspannte Schreibtischtäterin ausgebreitet am Rücken liegt, beginnt Mitterbäck damit, die Faszien zu bearbeiten.

Dabei soll jede Bewegung vom richtigen Atmen begleitet werden: "Einatmen" sagt Mitterbäck, während sie den Startpunkt am Nacken sucht, von dem aus sie bei "Ausatmen" ihre Finger fest Richtung Schulter schiebt. "So kommt es zu einer besseren Körperwahrnehmung."

Wegdriften? Keine Chance

Die Faszien werden von Kopf bis Fuß gedehnt: So fasst Mitterbäck zusammen, was sich hinter "Shen Dao" verbirgt. Fühlen tut man sich dabei wie ein Teig beim Auswalken und mit diesem Bild im Kopf geht es zur nächsten Übung, bei dem die Schulterblätter bei abgewinkeltem Arm nach hinten gezogen werden müssen. Wegdriften? Keine Chance.

"Meine Hauptklientel sind Menschen mit Mehrfachbelastungen, wie Frauen mit Job und Kind", sagt Mitterbäck. Der Stress setze sich im Sinnesorgan der Faszien fest. Als Physiotherapeutin hatte sie beobachtet, dass Patienten immer wieder mit denselben Problemen kommen. "Nimmt man die Faszien dazu, hat man eine nachhaltigere Therapie."

Vom Nacken bis zu den Zehen verteilt Mitterbäck die streichenden Bewegungen. Teilweise schmerzhaft, teilweise sanft - und danach ein Gefühl, als wäre aus dem Teigklumpen ein glatter Strudelteig geworden.