Einer Festung gleich thront die Gailtalklinik über Hermagor. Sie trotzte in der Vergangenheit zahlreichen Schließungsgerüchten und überlebte das Aus der unfallchirurgischen Akutstation im April 2005.

51 Jahre. Am Freitag wird die Gailtalklinik, die vor 51 Jahren als Wiederherstellungsanstalt gegründet wurde, als neurologisches Rehabilitationszentrum neu eröffnet. Die Zu- und Umbauphase dauerte zwei Jahren. Mittendrinnen wurde der Ausbau sogar noch einmal infrage gestellt.

Aber Ende gut, alles gut: "Die Landespolitik hat 17,5 Millionen Euro in die Sicherung des Standortes in Hermagor investiert. Auch die Unfallambulanz, die an sieben Tagen von 8 bis 20 Uhr geöffnet ist, bleibt erhalten und wird von der Unfallabteilung des LKH Villach betreut", erzählt Roland Peters, kaufmännischer Direktor der Gailtalklinik.

In Hermagor entstand damit das Neuro-Rehab-Zentrum für den Süden Österreichs. 140 Betten stehen in Ein- und Zweibettzimmern mit Balkon zur Verfügung. "Ich bin glücklich, dass Patienten nach schweren Schicksalsschlägen hier jene Voraussetzungen haben, die sie verdienen und Mitarbeiter zeitgemäße Arbeitsbedingungen vorfinden", sagt Primar Manfred Freimüller. Behandelt werden Leiden wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson, Schädel-Hirntrauma und Bewegungsstörungen - und zwar mit modernsten Therapiegeräten und Methoden.

Vieles neu lernen. Jede der fünf Bettenstationen wird von einem Team aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten betreut. Patienten müssen vieles - wie Sprechen oder Gehen - neu lernen. "Bei uns gewinnen sie die Arbeitsfähigkeit zurück, lernen aber auch, sich selbst anzunehmen", sagt Pflegedirektorin Doris Kazianka-Diensthuber.