Endlich scheint der Schuldige gefunden! Die Zahl der krankhaft Fettleibigen nimmt drastisch zu, Typ-II-Diabetes ist längst zum Volksleiden geworden und auch Demenzerkrankungen werden ein immer größeres Problem für das Gesundheitswesen. Schenkt man William Davis, Kardiologe in Milwaukee und Autor des Buchs "Weizenwampe", Glauben, steckt hinter all diesen Phänomenen ein Schuldiger: der Weizen.

Krank machender Weizen?

Überzüchtung und in viel zu großen Maßen verzehrt soll unser Haus- und Hofgetreide krank machen. Davis bringt nicht nur Übergewicht und Diabetes mit dem Getreidekonsum in Zusammenhang, sondern beschreibt eine weizenfreie Ernährung als "Anti-Aging-Mittel", da Weizen auch Alterserkrankungen wie Arteriosklerose oder Demenz beschleunige. Außerdem wettert der Autor gegen den Vollkornwahn: "Vergessen Sie alles, was man Ihnen je über ,gesundes Vollkorn' erzählt hat."

Hier widerspricht Ernährungsexpertin Sandra Wallner-Liebmann (MedUni Graz) energisch: "Auf keinen Fall soll man auf Vollkorn verzichten. Es liefert wichtige Ballaststoffe und Mineralien." Und sie fügt an, dass die amerikanische Brotqualität nicht mit der unsrigen vergleichbar sei. Weiters könne man nie ein einzelnes Getreide zum Sündenbock für alles erklären - Ernährung funktioniere viel komplexer. Was Wallner-Liebmann ankreidet, ist die Entwicklung weg von Esskultur hin zur "Brot statt Teller"-Philosophie: "Der wachsende Fast-Food-Anteil mit gesüßtem Weißbrot ohne Sauerteig ist gefährlich und belastend."

Aber: Für eine glutenfreie Ernährung gibt es auch Alternativen zum Weizen.