Die Meldung ließ aufhorchen: Zahnspangen oder -prothesen sollen für die Patienten ab 2013 billiger werden. Der Nationalrat beschloss einstimmig, dass man Zahnambulatorien aufwertet und diese jetzt die gleichen Leistungen wie Zahnärzte anbieten dürfen. Implantate, Zahnersatz oder Zahnspangen könnten jetzt also auch von Zahnambulatorien gemacht werden. "Damit sind wir jetzt bevollmächtigt Leistungen anzubieten, die früher in den Ambulatorien nicht angeboten werden durften", erklärt Ralph-Michael Feicht, Leiter des Fachbereichs Zahn, Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse. Die Leistungen sollen von den Ambulatorien kostendeckend, aber nicht mit Gewinnorientierung verrechnet werden.

Preise offenlegen

Auf die Umsetzung muss man freilich noch warten. Derzeit werden laut Feicht die Zahnärzte der Ambulatorien auf der Grazer MedUni geschult, um sie bei den neuen Angeboten "auf den neusten Level zu bringen, wir setzen auf allererste Qualität". Feicht will sich noch auf keine fixen Preise festlegen. "Wir kalkulieren erst." Messlatte für die Preisgestaltung seien die autonomen Honorarrichtlinien, die bei der Zahnärztekammer aufliegen.

Die Kassen-Zahnambulatorien haben derzeit laut Feicht etwa fünf Prozent Marktanteil. Dass sie den niedergelassenen Ärzten mit günstigeren Preisen das Geschäft kaputtmachen, streitet er ab. "Das kann ich mir nicht vorstellen. Eine gewisse Preis-Beeinflussung kann sein. Aber eine Panikmache deshalb ist nicht sinnvoll." Auf alle Fälle hat die neue Regelung Biss, die Preise könnten in Bewegung geraten. Die Zahnambulatorien werden nicht nur in ihren Räumlichkeiten die Preisgestaltung aushängen, sie wollen auch im Internet die Behandlungspreise offenlegen.

Start für Zahnregulierungen

2013 will man Schritt für Schritt die neuen Leistungen anbieten. Im ersten Halbjahr wird man zum Beispiel festsitzenden Zahnersatz (Kronen mit Unterbaumetall und Porzellan, verbindende Brücken etc.) oder gegossene Wurzelstifte (für Zahnneuaufbau nach Wurzelbehandlung) ins Programm aufnehmen. Ins Geschäft mit den Zahnregulierungen wird man aber erst im zweiten Halbjahr einsteigen.

"Das alles ist erst der Anfang.", so Feicht. Mitte Februar fasst man die letzten Beschlüsse im GKK-Vorstand, dann will man erste Preise bekannt geben.