Nur weil man manche Dinge immer so gemacht hat, muss das noch lange nicht heißen, dass sie deshalb auch in Zukunft immer so gemacht werden müssen. Dieses Fazit habe ich diese Woche bei meinem Fertigessen-Fasten gezogen. Ich wollte eine Topfentorte mit Kürbiskernöl-Teig backen (das Rezept finden Sie hier) und eigentlich sollte in die Topfenmischung Gelatine eingearbeitet werden. Einerseits steht das so im Rezept, andererseits haben wir das in der Familie immer so gehandhabt, dass in Topfenmassen für die Steifheit Gelatine hinzugefügt wird.

Da ich mich während der Fastenzeit ja nur regional und saisonal ernähren darf, ging ich also auf die Suche nach heimischer Gelatine – und scheiterte. Jene, die ich in den Geschäften gefunden habe, werden entweder im Ausland hergestellt oder haben Beifügungen wie etwa Glukosesirup.

Ich wollte die Torte aber unbedingt backen – manchmal wird mir ja Sturheit nachgesagt – und brach deshalb mit der Gewohnheit: Ich habe die halbe Topfenmasse ohne Gelatine gefertigt. Und was war nun anders? Optisch nichts und in der Menge, wie ich sie auf den Tortenboden aufgetragen habe, ist sie auch steif genug geblieben. Und jene Esser, die beide Seiten verkostet haben, meinten, dass die Topfenmasse ohne Gelatine sogar weicher und angenehmer zu essen sei, geschmacklich merke man aber keinen Unterschied. Damit kann ich nun das Resümee ziehen: Bei dieser Torte und Menge an Topfenmasse braucht man keine Gelatine – und das Rezept bleibt somit regional und ohne künstlich hergestellte Zutaten!