Geschenke besorgen, Lebensmittel einkaufen, kochen, putzen, schmücken. Rechtzeitig zu den Feiertagen soll alles perfekt und harmonisch sein. Doch in manchen Familien verwandelt sich das traute Heim über Weihnachten in ein Pulverfass. Emotionen lassen sich nicht per Knopfdruck produzieren - und was das ganze Jahr über nicht funktioniert, kann zu Weihnachten auch nicht klappen.

"Besonders schwierig ist es für Kinder, deren Eltern getrennt sind", sagt Birgit Satke, Leiterin der Helpline Rat auf Draht. "Sie brauchen zu Weihnachten besondere Zuwendung, denn häufig werden an den Feiertagen Wunden aufgerissen, die als längst verheilt gelten. Es ist daher wichtig, Erinnerungen anzusprechen und die Kinder mit ihren Gefühlen nicht allein zu lassen." Deswegen sollte schon im Vorfeld genau geklärt werden, wo und wie gefeiert wird. "Auf keinen Fall sollten Eltern versuchen, sich gegenseitig mit Geschenken auszustechen. Wichtiger als Geschenke ist ohnehin die emotionale Zuwendung", betont Birgit Satke.

Rat auf Draht verzeichnet rund um die die Weihnachtszeit besonders viele Anrufe. "Je näher der Heilige Abend rückt, desto mehr Kinder und Jugendliche spüren die Anspannung zuhause. Sie befürchten, dass es zu Streit kommt und fragen, was sie tun können, um so eine Situation zu vermeiden", sagt Satke. "Viele sagen auch, dass sie sich zu Weihnachten Harmonie wünschen, und dass sich alle gut vertragen." Aber auch Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen holen sich bei Rat auf Draht Anregungen, wie sie Feiertagsfrust und Familienstress vermeiden können.

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