Pandemie, Krieg, Klimakatastrophe: Wie wirken die multiplen Krisen auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen?
Wolfgang Wladika: Ein Teil der Kinder und Jugendlichen hat diese Krisen gut überstanden – das sind jene, die gute familiäre Unterstützung und wenig Probleme in der Schule hatten. Dem anderen Teil geht es deutlich schlechter, das sind jene, die schon vorher belastet waren, die aus zerrütteten oder armutsbetroffenen Familien kommen. Das zeigt sich durch eine Zunahme von Angst, Depressionen, Essstörungen und großen Problemen in der Schule. 2018 hat eine Studie in Österreich ergeben, dass 20,9 Prozent der Jugendlichen psychisch belastet waren, davon sieben bis zwölf Prozent dringend behandlungsbedürftig. Wir gehen heute von mehr als 30 Prozent Jugendlichen aus, die Unterstützung brauchen würden.