Österreichs neues Eisbärchen lebt seit November im Tiergarten Schönbrunn. Das Mädchen zeigte sich Mitte Februar zum ersten Mal im Freien und trägt sein gestern einen Namen. Die Kleine heißt jetzt offiziell Finja und hat gerade nur eines im Sinn: den ganzen Tag mit ihrer Mama spielen.
Landauf, landab lösen die Bilder des kleinen Eisbärchen vor allem eines aus: große Herzerl in den Augen des Betrachters. Eine, die das Eisbärchen nicht nur von Fotos kennt, ist Alessa Esau. Sie ist eine von rund 100 Tierpflegern im Tiergarten Schönbrunn und dafür zuständig, dass es der frischgebackenen Bärenfamilie an nichts fehlt.
"Kindersicherung" für das Gehege
Für romantische Vorstellungen à la "den ganzen Tag mit Wildtieren spielen", bleibt im Arbeitsalltag eines Tierpflegers allerdings wenig Platz. Stattdessen ist eine pragmatische und zupackende Art gefragt. Denn Alessa Esau hat einen vollen Arbeitsplan. Sie versorgt die Tiere mit Futter und macht das Gehege sauber. Außerdem sorgt sie dafür, dass die Tiere beschäftigt sind. Mit Finja hat sie derzeit noch ein leichtes Spiel: "Sie findet alles spannend. Am liebsten mag sie kleine Bälle, Grashalme und Baumstämme im Wasser“, erzählt die 31-Jährige.
Im Moment ist die Pflegerin damit beschäftigt, das Eisbärengehege „kindersicher“ zu machen. Etwa indem sie dafür sorgt, dass sich das Baby nirgends die Pfoten einklemmen kann. Um gefährliche Stellen zu erkennen, geht man das Gehege ab und sucht nach großen Spalten im Boden. Damit das Jungtier daran nicht hängen bleibt, wird die Spalte zur Sicherheit zugeschüttet.
Ganz schön bissig
Und? Wie ist Finja, wenn gerade nicht die Kameras auf sie gerichtet sind?
Alessa beschreibt die Kleine als aufgeweckt und neugierig. Wobei Finja auch sehr frech sein kann: „Mama Nora muss aufpassen. Die Kleine fällt sie manchmal aus dem Hinterhalt an und beißt ihr ins Ohr oder in die Schnauze“, erzählt Alessa. Lieb haben sich die zwei Bären aber trotzdem: „Am liebsten spielen und kuscheln die beiden den ganzen Tag.“
Darf Alessa eigentlich auch mit den Eisbären kuscheln? „Nein, das wäre zu gefährlich“, stellt die Tierpflegerin klar: „Schon junge Tiere haben eine große Beißkraft und scharfe Krallen.“ Direkten Kontakt gibt es also keinen. Schade!