Die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert speziell für Kinder beworbene Paradeissaucen als vielfach stark überzuckert. Eine Stichprobe von neun Kinder-Tomatensaucen ergab große Unterschiede beim Zuckergehalt - von elf Prozent (38 Gramm pro Glas) bis nur knapp drei Prozent, wie Foodwatch mitteilte.

"Die Lebensmittelindustrie macht Tomatensoße zur Süßigkeit und jubelt Eltern damit Zuckerbomben als Hauptmahlzeit unter", sagte Oliver Huizinga von Foodwatch. Der Gesamtzuckergehalt in den Paradeissaucen setzt sich laut Foodwatch zusammen aus dem natürlicherweise in Tomaten und Gemüse enthaltenen Zucker sowie aus süßenden Zutaten. In der Regel verwenden die Hersteller zur Süßung Fruchtsaftkonzentrate wie Apfeldicksaft - damit verschleierten sie den Zuckerzusatz, kritisierte Foodwatch. Die Weltgesundheitsorganisation WHO definierte aber auch Fruchtsaftkonzentrate als zugesetzten Zucker. Die Verbraucherorganisation hat die Kinder-Tomatensauce vom Bio-Hersteller Zwergenwiese für ihren Negativpreis GoldenerWindbeutel nominiert, weil sie doppelt so viel Zucker enthält wie die normale Paradeissauce. Dies war der Anlass für Foodwatch, auch andere speziell für Kinder beworbene Tomatensaucen zu testen.

Untersucht wurden alle Kinder-Tomatensaucen, die in Berliner Filialen der führenden Lebensmitteleinzelhändler (Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Real und Rewe), der drei führenden Bio-Handelsketten (Alnatura, Bio Company, Denn's) und der zwei führenden Drogeriemärkte (dm, Rossmann) auffindbar waren - insgesamt neun Produkte. Die Sauce von Zwergenwiese hat demnach mit elf Prozent Zucker der Spitzenreiter.