In der nach Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit gierenden Outdoor-Branche setzt der kleine bayrische Schlafsack-Produzent Grüezi bag ein Zeichen. Das Modell „CompostAble“ wird seinem Namen gerecht: Unternehmensgründer Markus Wiesböck verspricht – optimale Temperatur-, Bakterien- und Luft-Bedingungen in einer Industrieanlage vorausgesetzt – eine Verrottung des Schlafsacks binnen 200 Tagen anstatt der bei anderen Produkten geschätzten 400 Jahre. Und das mit Ausnahme des Metallbügels des Reißverschlusses vollständig. Sowohl die ohne Giftstoffe hergestellte Hülle als auch die Daunen-Wolle-Füllung sowie die verarbeiteten Schnüre, die verwendeten Farbstoffe bis hin zur Verpackung sind kompostierbar. Das mit 1600 Gramm nicht zu den Leichtgewichten zählende Modell ist ab Jänner 2020 am Markt.

Umweltfreundlich: Schlafsack, der zu 100 Prozent und binnen 200 Tagen verrottet
Umweltfreundlich: Schlafsack, der zu 100 Prozent und binnen 200 Tagen verrottet © Grüezi Bag

Grüezi bag, 2015 gegründet, hat mittlerweile verschiedene Modelle im Programm - alle mit integriertem Kopfkissenfach. Insgesamt werden knapp 20.000 Schlafsäcke pro Jahr produziert. In naher Zukunft will man nach Norwegen und in die USA expandieren, verriet Wiesböck auf der Outdoor-Messe in München. Wiesböck selbst kann auf eine 30-jährige Berufserfahrung in der Branche verweisen. Der Ärger über nicht zufriedenstellende Produkte hat ihn zur Gründung des eigenen Labels bewogen.

Ein Kajak zum Zusammenfalten

Die Erfindung eines kalifornischen Architekten erinnert an eine Origami-Figur: Die Kajaks aus einem thermoplastisch geformten Kunststoff sind zusammengefaltet nicht größer als ein (etwas unförmiger) Rucksack. Das Auseinanderfalten und Zusammenzurren des Boots dauert keine drei Minuten.

Faltboot 4.0: Das Kayak wiegt wenig und lässt sich auf Rucksack-Größe zusammenfalten
Faltboot 4.0: Das Kayak wiegt wenig und lässt sich auf Rucksack-Größe zusammenfalten © Oru
Tragbar - schwimmfähig: Das Design der Kayaks wurde mehrfach ausgezeichnet.
Tragbar - schwimmfähig: Das Design der Kayaks wurde mehrfach ausgezeichnet. © Oru

Vier verschiedene Größen von den Ein- und Zweisitzern hat das 2012 gegründete Unternehmen Oru aktuell im Programm, sie wiegen zwischen 12 und 20 Kilo und kosten ab rund 1000 Euro. Die Innovation ist mehrfach ausgezeichnet und steht auch im Museum of Modern Art.

Kleidung, die Zecken vertreibt

Eine „Rüstung“ gegen lästige Angriffe von Gelsen, Mücken, Wespen und Zecken hat das deutsche Outdoor-Modelabel Pinewood entwickelt. Im Textil der Kleidung ist der für Menschen und Umwelt ungefährliche, nicht riechbare und üblicherweise als Spray und Lotion vertriebene chemische Stoff IR3535 – Patentname für Ethylbutylacetylaminopropionat – verarbeitet.

Wanderkleidung, die Zecken abhalten soll
Wanderkleidung, die Zecken abhalten soll © Höfler

Er hält die Insekten und Spinnen fern, ohne sie zu töten. Zwei Jahre hat die Entwicklung dieser Innovation gedauert. Die im Safaristil und mit Stretchfunktion gehaltenen Hosen und Hemden kommen 2020 in den Handel.

Taschenmesser mit „Zeckenzange“

Auch die Schweizer Taschenmesser-Manufaktur Swiza hilft beim Kampf gegen Zecken. Im Modell „Tick Tool“ ist ein patentiertes Funktionsinstrument (samt Lupe zum Auffinden beziehungsweise für die spätere Kontrolle) integriert, mit dem auch kleine Zecken, die sich in die Haut verbissen haben, recht einfach entfernt werden können.

Taschemmesser mit Spezial-Tool zum Entfernen von Zecken
Taschemmesser mit Spezial-Tool zum Entfernen von Zecken © Swiza

„Die Zeckenplage ist unser Glück“, scherzt man bei Swiza. In der kleinen Fabrik werden aktuell 1000 Stück Taschenmesser pro Tag weitgehend handgefertigt. Den Schaft der Messer kann man ab einer Bestellmenge von 50 Stück selbst gestalten.

Baumwolle und Bananenfasern

Neben dem Recycling von PET-Flaschen als Grundstoff für Membranen von Funktionsbekleidung setzen immer mehr Hersteller auf nachhaltig produzierte Rohstoffe. Für hautnahe Kleidung steht Merinowolle derzeit hoch im Kurs. Für die „Außenhaut“ setzt zum Beispiel das deutsche Label Jeckybeng auf ein Bio-Baumwollgewebe, dessen Fasern bei Nässe aufquellen, das Gewebe versiegeln und so wasserabweisend machen. Andernorts wird an einem wasserdichtem Textil gearbeitet, das komplett aus Bananenpflanzenfasern besteht.

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