Einige sagen, zwei Minuten reichen nicht aus, um gründlich zu putzen, andere, man müsse nur einmal am Tag zähneputzen. Doch was stimmt wirklich? Wir haben bei Experten nachgefragt und die gängigsten Mythen aufgeklärt.

„Theoretisch könnte man mit der Handzahnbürste das gleiche Putzergebnis erzielen wie mit einer elektrischen Bürste“, sagt Zahnarzt Gunter Altrichter vom Klinikum Klagenfurt. „Es braucht nur viel Geschick und Geduld.“ Anders gesagt: Die elektrische Zahnbürste erleichtert die Zahnhygiene. „Beim Putzen mit der elektrischen Zahnbürste ist nach zwei Minuten derselbe Effekt erreicht wie mit der Handzahnbürste nach sechs bis acht Minuten“, meint Zahnarzt Laurenz Maresch.

Gunter Altrichter, Zahnmediziner Klinikum Klagenfurt
Gunter Altrichter, Zahnmediziner Klinikum Klagenfurt © Kabeg

„Viel wichtiger als eine starre Einhaltung der Zahnputzdauer ist die gründliche Reinigung der Zahnoberflächen“, sagt Zahnarzt Laurenz Maresch. Dabei sollte man die KAI-Methode anwenden: zuerst die Kauflächen, dann die Außenflächen und anschließend die Innenflächen der Zähne. Beginnen sollte man im Oberkiefer und dann übergehen ins Unterkiefer.

Sogenannten „Weißmacher-Zahnpasten“ sieht der Experte kritisch. Diese enthalten nämlich Bestandteile, die an der Zahnsubstanz scheuern und diese bei exzessivem Putzen abtragen können. Menschen, die bereits an Zahnschmelzschäden leiden, sollten bei elektrischen Zahnbürsten vorsichtig sein: Nicht mit zu großem Druck putzen, da sie sonst auch Zahnsubstanz abtragen können.

Laurenz Maresch, Zahnarzt und Experte für Kariesprophylaxe
Laurenz Maresch, Zahnarzt und Experte für Kariesprophylaxe © kk