Wie eine Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens zeigt, wurden jeder vierte Österreicher Opfer einer Online-Konsumentenfalle. Rund 1000 österreichische Konsumenten und 229 Online-Anbieter aus Österreich wurden zum Thema Betrug im Internet befragt.

„Betrügerische Aktivitäten gibt es online wie offline. Uns geht es nicht darum, Panik vor Online-Handel zu machen, sondern das Bewusstsein hierfür zu schärfen und sich mit möglichen Gefahren auseinanderzusetzen“, erklärt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce Gütezeichens und Projektleiter der Watchlist Internet. 

Virus und Abofalle

Laut Studie wurden bereits rund 22 Prozent der befragten Online-Einkäufer, also fast ein Viertel, schon einmal Opfer eines Internetbetrugs. Die Top 3 Betrugsarten sind gefälschte Zahlungsaufforderungen, Schadsoftware (Virus, Trojaner etc.) und Abo-Fallen.

Auch mit vermeintlichen Gratis-Angeboten und nicht gelieferten Bestellungen waren die Befragten bereits konfrontiert. Laut dem Expertenteam der Watchlist Internet sind Abo-Fallen ein besonders häufiger Beschwerdegrund. Darunter fallen unseriöse Geschäftspraktiken von Online-Anbietern, bei denen Verbraucher kostenlose Angebote eingehen, für die sie nach einiger Zeit überraschend eine Abo-Rechnung erhalten.

Auch Unternehmen haben zu kämpfen

Nicht nur Konsumenten kämpfen mit betrügerischen Aktivitäten, auch Unternehmen sind Opfer von Betrug: Mehr als ein Viertel der befragten Online-Anbieter wurde bereits Opfer eines Bestellbetrugs. Fast jedes zweite befragte Unternehmen gibt zudem an, dass die Fälle von Online-Betrug in den letzten Jahrengestiegen sind.

Zu den häufigsten Betrugsarten zählen die Angabe falscher Namens- oder Adressdaten und Identitätsmissbrauch, d.h. dass Kunden mit einer erfundenen oder gestohlenen Identität bestellt haben. Zahlungsunfähigkeit von Kunden, das Abstreiten des Warenerhalts und die Angabe falscher Zahlungsdaten sind weitere Betrugsfallen für Unternehmen.

Sichere Bezahlarten

Um sich gegen Bestellbetrug zu schützen, ergreifen 83 Prozent der befragten Online-Anbieter Maßnahmen: So bieten sie nur sichere Zahlungsarten (z. B. Paypal) an oder prüfen verdächtige Bestellungen manuell. Auch Bonitätsanalysen und Sperrlisten betrügerischer Kunden werden eingesetzt.

Die Studie zeigt, dass auch auf Konsumentenseite das Bewusstsein für unseriöse Angebote gestiegen ist: Wenn den Befragten Angebote seltsam oder unseriös vorkommen, dann kaufen 61 Prozent  dort nicht ein und jeder Zweite (51 Prozent) recherchiert über den Anbieter und sucht nach Kundenbewertungen.

Ein Drittel (34 Prozent) verifiziert außerdem das Impressum des Anbieters und ein Viertel (25 Prozent) überprüft, ob der Anbieter ein Gütezeichen hat. Dazu Behrens: „Diese Zahlen sind ein durchaus positives Zeichen und zeigen, dass das Bewusstein für Internetbetrug bei Österreichs Online-Konsumenten gestiegen ist. (...)". 

Auf der Website www.watchlist-internet.at finden Konsumenten aktuelle Online-Fallen und Tipps, wie man solche erkennt.