Wer lässt sich von Ihnen beraten?
Susanne Voggenberger: Im Privatbereich sind es oft Frauen um die 40, die nach Familie und Kindern wieder in den Beruf einsteigen und wissen wollen wie sie sich am besten präsentieren. Aber auch viele Firmen legen großen Wert darauf, wie ihre Mitarbeiter nach außen erscheinen. Sie sind ja eigentlich die optische Visitenkarte.

Für welche Unternehmensebene werden Sie meistens gebucht?
Am meisten wird die mittlere Ebene angesprochen, weil Firmen diese Beratungen auch als Benefit sehen. Es ist quasi eine Win-Win-Situation, weil der Mitarbeiter das Gelernte auch persönlich umsetzen kann.
Wer hat es am modischen Businessparkett leichter?
Die Herren haben es einfacher, weil sie weniger Styling-Fehler begehen können. Bei den Frauen ist der Einfluss der Mode stark, für sie ist es oft etwas schwierig zu differenzieren, was noch businesstauglich ist. Prinzipiell gilt: Je klassischer die Branche, desto traditioneller ist der Business-Style. In kreativen Zweigen ist es mittlerweile aber fast noch schwieriger geworden, adäquat angezogen zu sein und mit dem Styling nicht ins Persönliche oder Private abzugleiten.


Was gibt es sonst noch für Kleinigkeiten, die gar nicht gehen?
Bei den Herren sind es zu kurze Hosen oder eine Krawatte, die von der Länge her nicht richtig gebunden ist. Hier gilt: die Krawattenspitze sollte direkt am Hosenbund, beziehungsweise an der Gürteloberkante enden. Die Socken sollten auch nicht zu kurz sein, weil man kein nacktes Bein sehen sollte. Bei den Damen sollte der Ausschnitt nicht zu tief und der Brustansatz nicht sichtbar sein. Im Business ist die kürzeste Rocklänge eine handbreit oberhalb der Kniescheibe. Auch Make-Up und Parfum sollte man dosiert einsetzen. Männer müssen aufpassen, dass sie beim Parfum nicht übertreiben.

Businesskleidung ist meist Schwarz, Grau oder Blau. Verträgt die Geschäftswelt keine Farbe?
Vor allem Frauen greifen zu diesen Farben, wenn sie nicht wissen, was sie anziehen sollen. Es gibt aber auch Businesskleidung in dezenten Farben oder Pastelltönen. Man kann aber auch auf die Kombinationen setzen und zum schwarzen Sakko eine blitzblaue Bluse tragen. Farbe ist im Job etwas Wichtiges, man kann damit auch Botschaften transportieren.

Sollte man sich an Dresscodes auf Einladungen halten?
Ja, man sollte sie ernst nehmen, weil der Gastgeber die Veranstaltung auch auf diesen aufbaut.

Immer öfters sind Herren in gehobenen Positionen ohne Krawatte zu sehen. Warum?
Ja, es ist immer mehr Trend – außer in Vorstandsebene bei traditionellen Branchen – die Krawatte wegzulassen. Mann wirkt dadurch offener, es ist auch ein kleines Statement für zeitgemäße Veränderung.