Test.
Die richtige Situation ist entscheidend, denn ein lockerer Spruch, der einem am Vortag in der Kollegenrunde noch anerkennende Lacher eingebracht hat, kann in Anwesenheit des Chefs zu betretenen Blicken führen. Deshalb sollte man immer vorher die Humorfähigkeit des Gegenübers austesten.

Körpersprache.
Wichtig ist nicht nur, was man seinem Gegenüber antwortet, sondern auch, welche Akzente die Körpersprache setzt. So kommt die Botschaft selbstbewusst an: Auf einen festen Stand achten, die Arme anwinkeln, nicht baumeln lassen oder verschränken. Solange man spricht, Blickkontakt halten.

Vorbereitung.
Anfänger sollten sich einige Instant-Sätze zurechtlegen, die sich in möglichst vielen Situationen gebrauchen lassen. Gut funktionieren Zitate. Wird ein Konzept unsachlich verrissen, verschaffen Repliken wie „Um mit Karl Kraus zu sprechen: ,Das Niveau hat sich gehoben - nur ist keiner mehr drauf'“ Respekt und Belesenheitsbonus. Wichtig: Wissen, wen man zitiert!

Honigzunge.
Wer Angriffe in süße Schmeicheleien umdeutet, beherrscht laut Nöllke die Schlagfertigkeits-Strategie „Honigzunge“. Ein Beispiel: Auf den Angriff „Sie sind eine Pfeife!“ folgt die Antwort „Ja, alles hört auf mich.“ „Die Lacher sind auf Ihrer Seite und das Gegenüber unter Zugzwang“, führt der Autor aus.

Nachfragen.
Schlagfertige Aussagen leben von der Schnelligkeit, mit der auf einen verbalen Angriff gekontert wird. Durch Nachfragen - „Wie meinen Sie das?“ oder „Würden Sie das definieren?“ - verschafft man sich mehr Zeit. Wirkt auch bei unsachlicher Kritik und Unterstellungen! Entschärfen. Sarkastischen Sprüchen nimmt man die Schärfe, indem man sie einfach wörtlich nimmt. Dem spitzen Vorwurf „Heute haben Sie sich wieder übergründlich auf die Sitzung vorbereitet“ begegnet man am besten mit: „Ich würde nicht sagen, übergründlich, aber mit Sicherheit habe ich mich ausreichend vorbereitet.“

Aktiv.
Wenn alle Stricke reißen und das Gespräch in Beleidigung ausartet, kann man auch auf nonverbale Kommunikation setzen: „Sie können mich jederzeit anrufen, wenn Sie Ihren normalen Ton wiedergefunden haben.“ Dann aufstehen und ohne Zögern den Raum verlassen.

Üben.
Ein gutes Training für den verbalen Schlagabtausch sind Online-Chats, weil sie quasi fast in Echtzeit funktionieren. Natürlich darf man beim Chatten nicht allzu frech sein, sonst gibt bald niemand mehr den Sparringspartner.

Grenzen.
Auch wenn man gerade so schön in Fahrt ist, Schlagfertigkeit bitte nicht mit Rüpelhaftigkeit verwechseln. Die Grenze, die man laut Nöllke einhalten sollte: „Stellen Sie niemanden bloß, sonst sind Sie nicht schlagfertig, sondern unverschämt.“