Zum 18. Mal informiert die ÖSG im Rahmen der Österreichischen Schmerzwochen auf breiter Basis über aktuelle Entwicklungen und die vielfältigen Therapieoptionen in der Schmerzmedizin.

Bei mehr als 20 Prozent der Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, haben sich die Beschwerden zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit verselbständigt, mit komplexen, körperlichen, seelischen und sozialen Beeinträchtigungen. "Was diesen Betroffenen wirklich hilft, ist eine multimodale Schmerztherapie", erklärt ÖSG-GeneralsekretärRudolf Likar, Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt anlässlich der 18. Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft.

Unter multimodaler Schmerztherapie ist ein ganzheitlich orientiertes, umfassendes Behandlungskonzept zu verstehen, das individuell auf die Patienten zugeschnitten wird. Ein wesentliches Fundament dieses Therapiekonzepts ist eine verschränkte Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinaus. Um eine optimale Versorgung zu ermöglichen, kooperieren Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten, oft auch Ergotherapeuten eng miteinander. "Der Erfolg gibt diesem Konzept Recht: Zahlreiche Studien belegen inzwischen die nachhaltige Wirkung der multimodalen Schmerztherapie", betont Likar.

Ein Muss für die Schmerzbekämpfung

Die multimodale Schmerztherapie ist zwar internationalen evidenzbasierten Erkenntnissen zufolge ein Muss für die effektive und langfristige Schmerzbekämpfung, in Österreich wird sie derzeit aber nur in Klagenfurt angeboten. Likar: "Wir hoffen auf baldige flächendeckende Versorgung in ganz Österreich."

Um das Konzept der multimodalen Schmerztherapie weiter bekannt zu machen wird am 29. und 30. März unter dem Motto "Visionen moderner Schmerzmedizin - Multimodale Schmerzmedizin" eine Dreiländertagung (ACHD) in Wien stattfinden, organisiert von der ÖSG. "Die gemeinsame Diskussion von Expertinnen und Experten aus Deutschland, wo eine nahezu flächendeckende Versorgung besteht, Österreich und der Schweiz soll uns unserem Ziel ein Stück weit näherbringen: multiprofessionelle Hilfe für unsere Schmerzpatientinnen und -patienten!" erklärt ACHD-Tagungspräsident und ÖSG-Präsidiumsmitglied Michael Herbert, Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Graz.