Die Beweglichkeit kann vom Alter, Geschlecht, Genetik, Tageszeit sowie auch vom Stress abhängig sein. Die maximale Beweglichkeit erreicht ein Mensch bereits im Kindesalter. Grundsätzlich sind Frauen aber meist beweglicher als Männer. Die Muskelfaserstruktur eines Menschen ist genetisch vorbestimmt: Jeder dieser Fasertypen neigt in unterschiedlichem Ausmaß dazu zu verspannen. Deshalb kann es sein, dass Sie trotz eines regelmäßig durchgeführten Beweglichkeitstrainings ungelenkiger sind als jemand anders. Morgens ist die Beweglichkeit zweifelsohne am schlechtesten. Es macht aber keinen Unterschied für das Training, ob Sie die Übungen morgens, am Nachmittag oder abends durchführen.

Ich würde Ihnen raten, die Übungen so in Ihren Alltag zu integrieren, dass Sie sie mühelos regelmäßig durchführen können. Hierzu bieten sich am besten Randzeiten wie morgens oder abends an. Mit zunehmendem Stress im Alltag kann auch der Muskeltonus steigen, was die Beweglichkeit zusätzlich einschränken kann. Durch eine bessere Beweglichkeit kann es Ihnen auch gelingen, eine aufrechte Körperhaltung in sämtlichen Alltagsbewegungen einzunehmen, um so möglichen Überlastungen vorzubeugen. Eine Übung zur Verbesserung der Hüftmuskulatur wäre z. B. die Kniebeuge an der Wand. Stellen Sie sich dazu eine gute Fußlänge vor einer Wand im schulterbreiten Stand auf, strecken die Arme zur Seite und versuchen, eine Kniebeuge zu machen, während der Rücken gerade bleibt und die Knie nicht nach innen zeigen. Wenn es Ihnen gelingt, können Sie den Abstand zur Wand verringern. Sollte es Ihnen nicht gelingen, können Sie den Abstand vergrößern, bis Sie die Bewegung schaffen.

Bernd Marl ist Sportwissenschaftler und Trainer:
www.trainingmitverstand.com