Kinder und ihr Handy: Braucht es Regeln? Was ist für Eltern jetzt wichtig? Die 12 besten Tipps:

1. Zeitlimits

Smartphones sind dauerhungrige „Zeitfressmaschinen“ - Nebenwirkung bei übermäßigem Konsum: Konzentrationsstörungen. Experten empfehlen daher, dass unter 10-Jährige das Handy nicht länger als 45 Minuten pro Tag nutzen sollten, 12- bis 14-Jährige nicht länger als eine Stunde. Zeitlimits lassen sich mittels Apps festsetzen.

2. Verbotszonen

In Tagen, in denen die Politik von „Tablets für alle Schüler“ und Digitalklassen träumt, erscheint es paradox: Aber im Unterricht haben Smartphones (meist) nichts zu suchen. Zu Hause sollten klare „Sperrzonen“ für den Handygebrauch festgelegt werden - zum Beispiel der Esstisch, beim Aufgabemachen, vor dem Einschlafen.

3. Freies Internet

WhatsApp, Snapchat, Instagram, Youtube & Co. sind zu banalen Kommunikations- und Medienkanälen von Jugendlichen, aber auch innerhalb von Familien geworden. Der notwendige Internetzugang öffnet aber auch das Tor in ein unkontrollierbares und grenzenloses Universum. Das erfordert Aufklärung und Gefahrenbewusstsein.

4. Regelkunde

Schon vor Kauf oder Inbetriebnahme sollten mit dem Kind möglichst genaue Verhaltens- und Nutzungsregeln festgelegt werden - das spart nervenaufreibende Diskussionen im Konfliktfall. Seitens der Mobilfunkanbieter hat man sich 2010 zu einem Handy-Kinder-Kodex als Hilfestellung verpflichtet (www.handykinderkodex.at).

Grenzenloses Universum Internet: Wie behält man als Elternteil den Überblick?
Grenzenloses Universum Internet: Wie behält man als Elternteil den Überblick? © (c) svetabezu - stock.adobe.com

5. Modellwahl

Es muss nicht gleich das aktuellste, beste, teuerste Modell sein, mit dem das Kind seine Smartphone-Karriere startet. Ausrangierte Elternhandys oder abgespeckte Varianten der Anbieter tun es auch. Bei Neuanschaffungen empfiehlt es sich, eine Bedarfsliste bezüglich der Funktionen zu erstellen - und auf Robustheit zu achten.

6. Altersgrenzen

Pädagogen und Ärzte sind sich einig: Vor dem zwölften Geburtstag sollten Kinder kein Smartphone mit Internetzugang bekommen. Davor reicht - wenn schon - ein „Dumbphone“, also eines, das außer Telefonieren und SMS-Schicken nichts kann, aber das für Notfälle oder Kontaktaufnahme mit gespeicherten Nummern reicht.

7. Kontrolle

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Eltern, die diesem Grundsatz vertrauen, können den Smartphone-Gebrauch des Kindes bzw. dessen Aufenthaltsort (inklusive Alarm, wenn vordefinierte Routen verlassen werden) mittels „Parental Control Apps“ überwachen, Chats oder SMS mitlesen oder das Surfverhalten aufzeichnen und Inhalte filtern.

8. Fake news

„Glaube nicht alles, was im Internet steht“: Ein Satz zwischen seichter Binsenweisheit und scharfem Verhaltensleitsatz, der aber gerade für Kinder und Jugendliche wichtig ist. Es braucht das elterliche Erinnern zu kritischem Hinterfragen der Quellen von Nachrichten, Videos etc. und Wachsamkeit bezüglich der Echtheit von Inhalten.

9. Sicherheit

Das Recht auf Privatsphäre der Kinder ist das eine, die „digitale Fürsorgepflicht“ der Eltern das andere. Dieser lässt sich über den Menüpunkt Einstellungen am Handy nachkommen, wo sich die Funktionen bezüglich App-Downloads, In-App-Käufen oder Internetsurfen kinder- und jugendschutztauglich einschränken lassen.

10. Datenschutz

Kinder und Jugendliche sollten explizit darauf hingewiesen werden, keine persönlichen Daten im Internet oder in Apps weiterzugeben. Außerdem sollten junge „Handysten“ wissen, dass manche Apps (im Hintergrund bzw. laufend) auf das persönlicheAdressbuch zugreifen und diese Daten zum Beispiel für Werbung nutzen können.

11. Kostenaufteilung

Um Kostenbewusstsein zu schaffen, sollte der Nachwuchs mit seinem Taschengeld sowohl an der Anschaffung des Handys als auch an den Nutzungskosten beteiligt werden. Auch sollte man vorab klar regeln, wer für kostenpflichtige Apps oder Downloads aufkommt - und was passiert, wenn Limits überschritten werden.

12. Tarifwahl

Für den Einstieg eignen sich Wertkartenhandys. Die Nutzung ist mit dem Guthabenkonto automatisch limitiert, das lehrt Sparsamkeit und schützt vor Kostenfallen. Wird eine Internetnutzung gewünscht, empfehlen sich die speziellen Jugendtarife. Tarif regelmäßig den tatsächlichen Bedürfnissen anpassen. Vergleiche auf www.tarife.at.