Die Basisutensilien
Es gibt verschiedenste Varianten, sich seinen Kaffee unterwegs zuzubereiten, sogar ohne Strom. Doch auch mit der perfektesten Technik wird man das Ergebnis nicht schmecken, wenn die Zutat Nummer eins nicht im Gepäck ist: die Lieblings-Kaffeebohnen. Man hat dabei die Wahl zwischen bereits gemahlenem Filterkaffe oder ganzen Bohnen. Im zweiten Fall benötigt man noch ergänzend eine kleine Handkaffeemühle, doch laut Barbara Bauer, Headbarista bei J. Hornig, ist es das zusätzliche Gepäckstück auf jeden Fall wert: „Beim Mahlen der Bohnen werden Aromen freigesetzt, die sich jedoch rasch wieder verflüchtigen. Die Handmühle braucht wenig Platz und man hat mit wenig Aufwand frisches Kaffeemehl und damit das volle Aroma.“ (So bestellt man seinen Kaffee im Urlaub richtig)

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Für die meisten „mobilen“ Zubereitungsmethoden eignen sich besonders Bohnen mit einer hellen Filterröstung. Alle, die es lieber dunkler mögen oder ihren Kaffee mit der Espressokanne zubereiten, greifen eher zu einer dunkleren Espressoröstung.

Einfach und gut – Frenchpress und Aeropress
Die Frenchpress oder „Pressstempelkanne“ ist handlich, leicht zu bedienen und hat den großen Vorteil, dass sie kein zusätzliches Equipment – wie zum Beispiel einen Papierfilter – benötigt. Für die Zubereitung gibt man den gemahlenen Kaffee in den Brühzylinder und gießt heißes, aber nicht mehr kochendes Wasser direkt auf das Pulver. Nun lässt man das Ganze vier Minuten ziehen, bevor man den
Pressstempel langsam nach unten drückt. Ist man ganz unten angelangt, ist der Kaffee servierbereit.

© J. Hornig

Tipp von der Headbarista: „Bleibt der Kaffee länger in der French Press, kann er bitter werden. Deshalb entweder sofort in die Tassen verteilen oder zumindest in eine andere Kanne umfüllen.“ Ähnlich in der Zubereitung funktioniert die Aeropress, die in letzter Zeit stark im Kommen ist und rund um die es sogar eigene Meisterschaften gibt. Man füllt Kaffeepulver und heißes Wasser hinein, lässt das Gemisch ein paar Minuten ziehen, rührt um und presst es dann durch den Filter mit Filterpapier. Alternativ gibt es auch wiederverwendbare Metallfilter.

Wie bei Oma und jetzt wieder im Trend – Der Handfilter
Die Zubereitung mit dem Handfilter – heutzutage auch allgemein als „Pour-Over-Methode“ bezeichnet – hat in den letzten Jahren ein großes Revival gefeiert und ihr verstaubtes Image abgelegt. Zurecht, denn man kann damit wirklich hervorragenden Kaffee zubereiten – auch unterwegs. Das Prinzip ist einfach: Man nimmt die gemahlenen Bohnen, gibt sie in den mit Filterpapier ausgelegten Handfilter und übergießt sie mit heißem Wasser, ganz nach den individuellen Vorlieben. „Je nachdem, welches Wasser-Kaffee-Verhältnis man verwendet, ändert sich der Geschmack. Auch wie schnell oder langsam man das Wasser darübergießt, hat einen Einfluss“, so der Hinweis von Barbara Bauer. Und noch ein Tipp für heiße
Tage: „Die Kanne unter dem Filter mit Eiswürfeln füllen. So wird der  Kaffee sofort beim Hineinlaufen schockgekühlt.“

Das Italo-Flair – Die Espressokanne
Die Espressokanne oder „Percolator“ (abgeleitet vom italienischen Wort für „filtern“ – „percolare“) ist hierzulande noch in etlichen Haushalten zu finden und eignet sich ebenfalls ideal für die Kaffeezubereitung unterwegs. Die Zubereitung erfolgt entweder auf einer Herdplatte oder (mit genug Standfestigkeit) sogar auf dem Camping-Kocher, wenn einmal kein Strom vorhanden ist. Der Wasserbehälter wird bis zum Überdruckventil mit Wasser gefüllt, in das Sieb kommt das Kaffeepulver.
Danach schraubt man die Kanne zusammen und erhitzt sie. Der entstehende Druck befördert das Wasser durch das Kaffeesieb in den oberen Teil der Kanne. Fun Fact: „Die Espressokanne macht eigentlich gar
keinen Espresso, weil im Vergleich bei der Zubereitung zu wenig Druck im Spiel ist“, klärt die Kaffeeexpertin auf. Diese Zubereitungsart ist auf jeden Fall die richtige Wahl für alle, die ihren Kaffee auch auf Reisen eher kräftig haben wollen.