Mit jedem Tag wird es nun doch ein wenig mehr Frühling. Es grünt und sprießt an allen Ecken. Und auch manches nicht von jedem gern gesehene Pflänzchen zeigt sich im Garten – darunter wahre Vitaminlieferanten und auch sonst Gewächse von hoher Nützlichkeit.
Nehmen wir etwa die Brennnessel: Keine andere Pflanze galt lange Zeit so sehr als das Symbol für Unkraut. Doch die Zeiten haben sich zum Glück gewandelt. Brennnesseln sind mittlerweile salonfähig, die jungen Blätter sind wie Spinat zu verwenden. Oder als interessante Bereicherung eines Frühlingssalats. Lassen Sie auf jeden Fall an einigen Stellen Brennnesseln in Ihrem Garten stehen, sie sind eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Schmetterlingsraupen!

Vogelmiere
Vogelmiere © (c) emer - stock.adobe.com (Manfred Ruckszio)

Die Vogelmiere ist eine Pflanze, die so wie die Brennnesseln dort wächst, wo der Boden humos, nährstoffreich und damit das Idealbild eines Gartens ist, wächst und wächst und wächst. Kaum ausgerissen, ist das Wildkraut nach wenigen Tagen schon wieder zur Stelle. Daher: Die zarten Blätter als Salatverfeinerung verwenden, sie enthalten viele Vitamine.

Scharbockskraut
Scharbockskraut © (c) Babett - stock.adobe.com

Ganze Teppiche dieses Frühlingskräutleins sind nun in den Gärten zu finden: Die kleinen, glänzenden Blätter des Scharbockskrautes sind reich an Vitamin C und waren über Jahrhunderte ein passabler Schutz gegen Skorbut, eine Vitaminmangelkrankheit, die auch auf den deutschen Namen Scharbockskraut hindeutet. Aber Achtung, ab Beginn der Blütezeit, wenn sich die goldgelben, sternförmigen Blüten in die Höhe recken und zahlreiche Insekten anlocken, sind die Blätter giftig, sie können zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Giersch
Giersch © (c) TwilightArtPictures - stock.adobe.com

Giersch ist der Albtraum der Gartler. Der Erdholler, wie er landläufig auch genannt wird, ist kaum ausgerissen, taucht er schon wieder an unzähligen Stellen auf und überwuchert alles. Das dichte Wurzelwerk ist nur durch dickes Mulchen und Pappkarton in Schach zu halten. Aber die jungen Blätter sind ein hervorragender Salat.

Gundelrebe
Gundelrebe © (c) emer - stock.adobe.com (Manfred Ruckszio)

Fans des gepflegten Rasens verdammen das Kräutlein Gundelrebe, das endlos lange Triebe durch die Rasenfläche schickt und bei falscher Rasenpflege rasch überhandnimmt, dann nämlich, wenn der Rasen zu kurz gemäht und nicht gedüngt wird. Die Blätter sind ideal für die Kräuterbutter, eignen sich als Salatbeigabe und verfeinern eine Eierspeise.

Bekämpfung ohne Gift

Wenn es Ihnen mit dem lieben Unkraut doch zu bunt wird, hier einige Tipps, was man ganz ohne Gift dagegen tun kann.

  1. Jäten. Ob man auf die Knie geht oder mit dem „Heindl“ (einer Hacke) den Boden lockert und das Wildkraut entfernt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich mag das Niederknien lieber, weil man besser erkennt, was „gut“ und was „schlecht“ ist.
  2. Abdecken und mulchen. Ob Laub, Gras oder Rinde, der Boden gehört bedeckt und bleibt damit feucht, was dem Unkraut mehrheitlich missfällt.
    Dicht pflanzen. Je dichter in einem Staudenbeet gepflanzt wird, desto weniger hat der Wildwuchs eine Chance.
  3. Abflämmen. Hitze vernichtet Unkraut perfekt. Für kleinere Flächen eignen sich Geräte, die mit Kartuschen betrieben werden, die wie ein Haarspray aussehen. Große Flächen mit Geräten flämmen, die sonst zum Verlegen von Dachpappe verwendet werden. Die Pflanzen müssen nicht verbrennen, es genügt eine kurzzeitige Erwärmung auf mehr als 42 Grad.
    Essiglösung. Ein altbewährtes Mittel, das noch immer gut wirkt: Störende Wildkräuter in Pflasterritzen mit wenig verdünnter Essigessenz besprühen, die Pflanzen verbrennen.
  4. Unkrautbürsten. Mechanisch lassen sich auf großen Flächen mit motorbetriebenen Bürsten die Fugen reinigen. Je nach Witterung muss das zwei bis drei Mal pro Jahr wiederholt werden.
Beinwell heißt die Pflanze der Woche
Beinwell heißt die Pflanze der Woche © (c) marrakeshh - Fotolia