Die ganze Welt in zehn mal zehn Zentimetern. Mit diesem Format ging 1954 eine Kinderbuchserie an den Start, die den Buchmarkt bis heute stark mitbestimmt. Pixi – mittlerweile Synonym für Bücher im Kleinstformat. „Miezekatzen“ lautete der allererste Titel. Ein Thema, das sich bis heute – über 290 Pixi-Serien später – noch immer großer Beliebtheit erfreut. „Durch die 70 Jahre gab es auch immer Cat-Content bei Pixi“, erzählt Illustratorin und Autorin Regina Kehn und lacht. Für den Pixi-Verlag Carlsen hat sie nicht nur die aktuelle Jubiläumsausstellung in Hamburg kuratiert und illustriert, auch mehrere Pixi-Büchlein wurden von Kehn gestaltet. „Tatsächlich war auch meine erste Begegnung ein Pixi-Buch, das mit Katzen zu tun hatte.“

Süße Tiere wie Umbärto oder Ricky Waschbär, lustige Geschichten und Märchen sind aber längst nicht alles, was Pixi zu bieten hat. Auch schwierige Wissensthemen stehen am Programm. Wo denn die Grenzen liegen? „Pixi muss auch ohne einen Erwachsenen funktionieren“, schränkt Regina Kehn ein. Eltern müssten darauf vertrauen können, dass die Inhalte für Kinder auch ohne Text erfassbar sind, sie nicht erschrecken oder verstören. „Es muss auch optisch und visuell lesbar sein.“ Sich diese freiwillige Grenze zu setzen sei gut und wichtig. „Wir wollen das Vergnügen an Bildern, Büchern und Texten fördern und nicht behindern, zerstören oder gar negativ besetzen“, geht Regina Kehn ins Detail. Die Grenze liege demnach „eher in der Rezeptionsmöglichkeit eines Kindes, das noch nicht lesen kann.“

Ohne Gendersternchen

Das Geheimnis von Pixi? Leichtigkeit, Niederschwelligkeit und – wohl auch aufgrund des moderaten Preises – die einfache Zugänglichkeit. „So ein Buch ist nicht etwas ist, das ich mir schwer erarbeiten muss, sodass ich keinen Spaß und keine Leichtigkeit mehr empfinde.“ Ein ganzes Buch gelesen zu haben, und seien es auch nur 24 Seiten im Quadrat, mache stolz und fördere die Leselust. Pixi als „Einstiegsdroge“ also.

70 Jahre gingen auch an Pixi nicht spurlos vorüber. Diskussionen über Stereotype, Klischees, Genderdebatte oder kulturelle Aneignung machen auch vor Kinderbuchverlagen nicht halt. „Es wird darauf geachtet, dass tragende Rollen und Aktivitäten von beiden Geschlechtern ganz normal ausgeführt werden“, schildert Regina Kehn den Zugang von Pixi. „Man versucht beide Geschlechter für alles offen zu lassen. Gendersternchen kommen im Text aber nicht vor.“

Pixi stammt vom englischen Wort „pixie“ab und heißt übersetzt Kobold. Die Figur des Pixi wurde erst 1982 entwickelt. Der erste Entwurf stammt von Illustratorin Eva Wenzel-Bürger. Seit 2003 die Illustratorin Dorothea Tust Pixi sein Gesicht
Pixi stammt vom englischen Wort „pixie“ab und heißt übersetzt Kobold. Die Figur des Pixi wurde erst 1982 entwickelt. Der erste Entwurf stammt von Illustratorin Eva Wenzel-Bürger. Seit 2003 die Illustratorin Dorothea Tust Pixi sein Gesicht © Verlag Carlsen