Am Ende gab es Jubel und begeisterten Applaus für alle und besonders viele und verdiente Bravorufe für die Hauptdarstellerin Frederike Haas.

Jule Stynes Musical "Funny  Girl" hat einen realen Hintergrund, ein historisches Vorbild: Es erzählt von Fanny Brice (1891-1951), die in ärmlichen Verhältnissen in Brooklyn aufwuchs und es mit ihrem Talent und ihrer frechen Art bis ganz nach oben in die  "Ziegfeld Follies", die glanzvollsten Revues am Broadway schaffte. Ihre Ehe mit Nick Arnstein, einem notorischen Spieler, scheiterte aber. Der Plot "armes Mädchen wird zum Star, findet aber privat kein Glück" könnte leicht kitschig werden. Die Grazer Erstaufführung in der Inszenierung von Stefan Huber bleibt aber wohltuend pathosfrei und unaffektiert. Die Grazer Philharmoniker sind unter der Leitung von Marius Burkert absolut stilsicher und malen farbig und gefühlvoll die wechselnden Stimmungen. Boris Pfeifer, Marc Seitz, Uschi Plautz, Götz Zemann und Martin Fournier sind sowohl gesanglich als auch darstellerisch eine gute Besetzung, der alles überstrahlende Star des Abends ist - ganz ihrer Rolle gemäß - Frederike Haas als Fanny Brice. Sie ist sympathisch und glaubwürdig, stimmgewaltig und absolut textverständlich, wandelbar und (wie ihr historisches Vorbild) ungemein komisch.

Nicht zuletzt die großen Ensemblenummern mit Gesang, Tanz und Stepp-Einlagen machen den Erfolg des Premierenabends zu einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung.