„Vermutlich eine Art Satire“ untertitelt der 1982 in Villach geborene Autor Andreas Thaler sein Familienstück „Blut. Dicker. Wasser.“ und landete bei der Uraufführung im Grazer Theater im Keller (TiK) einen Volltreffer. So demaskierend Verwandtschaft als Zwangsgemeinschaft bitterböser Egoisten skizziert ist, so großartig mimt Agnes Julia Redl Ehefrauenfrust und ignorante Mutter. Poltergeist Bernd Sracnik zwingt zum Lachen. Während Valerie Wagner und Katrin Ebner voll bepackt mit Problemen und eigennützigen Hintergedanken im Großelternhaus aufkreuzen. Dort hockt die Bande um den Jogltisch und redet, unberührt von Opas Todeskampf nebenan, gegeneinander oder aneinander vorbei.

Von Alexander Kropsch hervorragend inszeniert, sorgt seine ausgetüftelte Bühnengestaltung obendrein für Raumfülle im engen Keller. An Nylonfäden hängende Bilder und ein Kruzifix suggerieren einen Herrgottswinkel, in dem sich die Hölle abspielt. Der setzt Oma Liselotte Slippek mit Tee bewaffnet ein unerwartet skurriles Ende. Herrlich hinterfotzig.