Eine aus Musikarchäologen bestehende Elf fand unter der Leitung von Christopher Hinterhuber zusammen. Die Philharmonic Five und sechs Gäste spielten aus dem Katalog jener Werke, die vom „Verein für musikalische Privataufführungen“ (gegründet von Arnold Schönberg) zwischen 1918 und 1921 einem Kreis von Musikbegeisterten dargeboten wurden: ein Extrakt aus den bunten Programmen des Vereins aus Mahler, Strauß, Debussy, Korngold usw., aber auch mit Beiträgen von heute Vergessenen wie Julius Bittner und Josef Labor. Die Atonalität setzte man zaghaft ins Programm und beschränkte sich auf Bergs Vier Stücke op. 5.

Die Musik des Fin de Siècle lässt staunen: etwa wie Busoni eine schlichte Renaissance-Melodie in Schwulst ertränkt oder wie Korngold selbst aus einem Quintett einen raffinierten Klang-rausch fabriziert. Im Zentrum standen Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ in der Kammerensemblefassung von Schönberg, in der die Interpreten die volkstümlichen Klezmer-Echos noch deutlicher hallen ließen. Leider sang Bariton Ludwig Mittelhammer ohne Tragik und ließ auch sonst keinen Bezug zum Text erkennen. Bis zum charmanten Rausschmeißer - Strauß' „Im Krapfenwaldl“ - war das wieder vergessen.

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