Als Haydn-Interpreten nahmen die vier Streicher des Quatuor Mosaïques lange Zeit einen singulären Rang ein. Kaum ein Quartett konnte es mit Erich Höbarth, Andrea Bischof, Anita Mitterer und Christophe Coin aufnehmen, wenn es darum ging zu zeigen, welches Gewicht diese Musik hat, wie enorm vielfältig ihre Klangwelt ist.

Seit beinahe 30 Jahren sind sie nun zusammen, einige Ensembles sind dem von ihnen gezeigten Weg gefolgt. Das Konzert in der List-Halle war demnach auch ein gutes Stück Interpretationsgeschichte. Die ersten drei Quartette aus Opus 76, darunter das „Kaiserquartett“, sind bei ihnen nachgedunkelte Schönheiten in feingliedrigem Sound, der ein bisschen zu zart für die weite Halle ist. Das Quartett spürt den Emotionen hinter den klassischen Oberflächen nach, bringt Haydns Witz subtil zu Gehör und macht jeweils die langsamen Sätze sowie die Trios zu den kontrastierenden Höhepunkten ihrer Interpretationen. Nicht nur die „Kaiserhymne“ gelang bewegend.

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