Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als Erklärbär-Maschine; das kennt man aus dem „Tatort“, wenn aktuelle, gesellschaftlich debattierte heiße Eisen angepackt und in einen Krimi gegossen werden. Die Linzer Stadtkomödie „Heribert“ (heute TV-Premiere um 20.15 Uhr in der ARD) knöpft sich nun die Welt der sozialen Medien und das Influencertum vor. Den Digital-Zurückgeblieben werden Phänomene wie Deepfake, Instawalk, Meme, Unicorn oder Duckface in rasanten Schnitten zu Hip-Hop um die Ohren gepfeffert. Das angeblich Nerdige wird allzu dick aufgetragen – u.a. mit Denglish-Wörtern wie hustlen, pitchen oder hipstern. Zu Küssen poppen Emojis auf und Followerzahlen sowie Videooptik sind im elften Film der Reihe omnipräsent.

Die Handlung nach einem Buch von Elisabeth und Andreas Schmied (er führte auch Regie) bleibt blass. Die deutsche Insta-Bloggerin Luna O. (Caro Cult) fliegt aus einer Influencer-WG und trifft dann aber auf eine nerdige IT-Truppe, der sie zu mehr Glamour verhilft. Die titelgebende Hauptfigur Heribert (Benedikt Kalcher) bekommt zwar eine Love-Interest-Story, aber keine echte Weiterentwicklung. Wirklich wiederfinden dürften sich weder junge Digitalaffine noch Analog-Aficionados. Dabei beginnt die Story rund um die in Linz gestrandeten Luna O. und ihre Dialekt-App wunderbar, wenn sie das Wort „auszuzelt“ eingibt. Es folgt die Erklärung: abgewrackt, ausgelutscht, obsolet. Ein bisschen gilt das auch für diesen Film.