Selbstmorddrohungen mit Messer und Gift im Fall unerwiderter Liebe sind heute eher unüblich – emotionale Erpressung und „Love Bombing“ gibt es aber durchaus mit aktuellen Mitteln. Auch die Verwechslung von Schwärmerei mit Liebe und die Angst, etwas zu verpassen, bleiben zeitlose Themen. Mozarts Oper „Così fan tutte“ nach einem Libretto von da Ponte hat uns daher auch heute noch einiges über Beziehungen zu sagen.

Der Inszenierung von Ingo Kerkhof gelingt das in einer stimmigen Mischung aus Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit. Gerrit Prießnitz findet in der Leitung des virtuos musizierenden Kunstuni-Orchesters eine Balance zwischen Temperament, Esprit und Sensibilität. Camilo Olguin (Don Alfonso) und Teodora Ateljević (Despina) können ihr komödiantisches Talent ausleben. Wie auch Nataša Jošić (Fiordiligi), Ana Vidmar (Dorabella), Taku Hayasaka (Guglielmo) und Stanislaw Napierała (Ferrando) brillieren sie in ihren Arien und beeindrucken mit homogenem Wohlklang vom Duett bis zum Sextett.    

Mumuth, Lichtenfelsgasse 14, Graz. 13. und 15. 12, 19 Uhr.  Karten: kug.ac.at/tickets und Abendkassa