Es ist eine erste, zarte Liebe. Sie endet abrupt und das hat lebenslange Folgen – für beide Liebende. Der französische Filmemacher Olivier Peyon erzählt in der feinfühligen Adaption von Philippe Bessons Bestseller „Hör auf zu lügen“ von den 17-jährigen Teenagern Thomas (Julien De Saint Jean) und Stéphane (Jérémy Gillet). Während Letzterer erfolgreicher Autor wird und sich seinen Gefühlen fortan verschließt, bleibt der andere am Hof seiner Eltern. Und outet sich in der französischen Provinz der 1980er nicht. Anders als das Buch konzentriert sich Peyon auf die Gegenwart. Jene Passage, in der der erfolgreiche, kauzige Schriftsteller (Guillaume de Tonquédec) erstmals nach Jahrzehnten in die Heimatstadt zurückkehrt – als Markenbotschafter einer Cognac-Marke. „Mich interessierte die Geschichte vom Sohn, der unter dem Schweigen und der Selbstverleugnung und dem Verdrängen seines Vaters litt“, sagt Peyon zur Kleinen Zeitung.