Der schönste Satz fällt irgendwo in der Mitte des Films. Dort, wo die meisten Bewohner den fiktiven Ort Niersdorf schon verlassen haben, der bald dem Braunkohleabbau weichen sollte. Und dort, wo sich die widerständige Bäckereien Marita Baumanns (großartig: Johanna Gastdorf) noch immer beharrlich weigert, mitsamt des Grabs ihres verstorbenen Mannes umzusiedeln. „Ich lebe gerne da, wo die Erinnerung mich finden können“, sagt sie und schwankt nach links und rechts und beharrlich vorwärts ohne zu fallen.

„Eher fliegen hier die Ufos“ fällt aus dem Raster des Üblichen. Angesiedelt zwischen Spielfilm und Doku wurde die erste Szene 2018 gedreht, als der reale Immerather Dom Nordrhein-Westfalen zerstört wurde, um der Kohlegrube Platz zu machen. Später kamen Corona und die Besetzung des Weilers Lützerath durch Klimaaktivisten. Am Ende dieses über vier Jahre an Originalschauplätzen gedrehten Dramas stehen der beschleunigte Ausstieg aus der Kohle und die Ankunft ukrainischer Flüchtlinge in den (teilweise) doch nicht abgerissenen Häusern.

Nachsatz: Für Zuschauer aus Österreich, wo man kein Braunkohletrauma rheinländischen Ausmaßes hat, ist es ein Auswärtsspiel, wofür auch das zwischenzeitlich dringende Bedürfnis nach Untertiteln ein Indiz ist.