"Also los!" Sich nicht mehr zähmen, beurteilen, niedermachen lassen, sondern nur mehr tun, "wozu wir Lust haben". Einen tollen Neustart nach (auch pandemischer) "Problemtrance" legen Juliette Eröd, Eva Hofer, GabrielaHiti sowie Ideenlieferin und Regisseurin Monika Klengel hin mit "Wir begehren".

Man müsste sehr unterbelichtet sein, hielte man die von Menschen gemachte Welt nicht für beklagenswert. Wobei die Hälfte der Spezies durch patriarchale Zucht und monotheistische Diktate zu Unterwerfung, Gefallsucht (notfalls als "feministische Superpuppe"), Schweigen und auch grausamer Beschneidung auf die Schattenseite gedrückt wird. Also hebt das gewitzt kluge Quartett zum "großen Klagen" an, versetzt sich wie einst Mystikerinnen in Trance, listet die Unerträglichkeit permanenten Wartens und der Fremdbestimmung auf. "Kotzt" alles raus und begehrt zuletzt visionär im überwiegend filmischen Erlebnis mit jammernden Mohnblumen an der Raumdecke des TiB: "Wir wollen gewollt und nicht nur gebraucht werden."

"Wir begehren". 21., 22., 25.5., 20 Uhr; 26.5, 18 Uhr. Theater im Bahnhof, Elisabethinergasse 27A, Graz. Karten: (0316) 76 36 20.