Nicht wie gewohnt per großem öffentlichen Festakt, sondern mit einem wohldistanzierten und bewusst privat gehaltenen Defilee im Büro von Kulturlandesrat Christopher Drexler wurden diesmal die Kunst- und Kulturpreise des Landes Steiermark übergeben. Vorgabe war es, „das Scheinwerferlicht auf die steirischen Kunstschaffenden und ihre Leistungen zu richten“. Gut so, gerade in den finsteren Zeiten einer neuerlich drohenden Kultur-Lockdowns braucht der Kulturbetrieb jeden Lichtschein.

Der Schriftsteller und Kleine-Zeitung-Autor Günter Eichberger (zuletzt: „Stufen der Vollkommenheit“) erhielt den Literaturpreis des Landes, Dramatiker Ferdinand Schmalz („jedermann (stirbt)“) den Peter-Rosegger-Literaturpreis. Anita Leisz wurde mit dem Würdigungspreis für bildende Kunst geehrt, die beiden größten Musik-Auszeichnungen des Landes gingen an Günter Meinhart (Großer Interpretationspreis) und Winfried Ritsch (Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis).

Für das „Andere Heimatmuseum“ konnten Britta Sievers und Andreas Staudinger den Volkskulturpreis der Steiermark entgegennehmen. Weil im Zuge des Frühjahrs-Lockdowns auch das Filmfestival „Diagonale“ plus Preisverleihung abgesagt werden musste, wurden nun auch die Trägerinnen der beiden großen Hauptpreise geehrt: Sandra Wollner erhielt für ihr aufsehenerregendes Werk „The Trouble with Being Born“ den Preis für den besten österreichischen Spielfilm, Sabine Derflinger für ihr feinfühliges Politikerinnenporträt „Die Dohnal“ den Preis für die beste Doku.

Er freue sich sehr, dass mit dem Kulturpreis des Landes gezeigt werde, "dass die Arbeit nicht ungehört und ungesehen bleibt", stellte Musiker Günter Meinhart bei der kleinen Feier fest. Trotz der nötigen Abstände fühle sie sich "durch die Preisübergabe herzlich umarmt" und sehe die Auszeichnung "als Hilfe und Motivation für kommende Projekte", freute sich auch Sandra Wollner. Und ferdinand Schmalz stellte fest: Eine persönliche Preisverleihung, wenn auch im ganz kleinen Rahmen, sei einer Auszeichnung auf digitalem oder postalischem Weg jedenfalls vorzuziehen – wenngleich die Freude und die Hoffnung darauf groß sei, "dass es im kommenden Jahr wieder eine große Feier geben kann".

Zwei der nach der Autorin und Malerin Mela Hartwig „Mela“ benannten Trophäen sind noch ausständig: Der in Kooperation mit der Kleinen Zeitung eingerichtete Morgenstern-Preis für Künstlerdebüts und der heuer erstmals vergebene Glanzstück-Preis für innovative Institutionen werden Ende November an Musiker Moritz Weiß (Morgenstern) und Günther Friesinger für das Angerer KOMM.ST-Festival (Glanzstück) verliehen.