1500 vor Christus, Malaria: In 3500 Jahre alten ägyptischen Mumien wurden erste Spuren von Malaria gefunden, auch in 3000 Jahre alten indischen Schriften taucht das Fieber auf. In China soll es schon vor über 2000 Jahren ein Gegenmittel gegeben haben. Heute erkranken jährlich 300 bis 500 Millionen Menschen an Malaria, 1,5 bis 2,7 Millionen sterben daran – vor allem in Ländern der Tropen. Die auch Sumpffieber, Wechselfieber oder Tropenfieber genannte Infektionskrankheit wird durch Einzeller verursacht, die durch den Stich weiblicher Anopheles-Stechmücken übertragen werden.

Die Kleidung eines Pestdoktors bestand aus einem gewachsten Stoffmantel, einer Schnabelmaske mit zwei Augenöffnungen aus Glas, Handschuhen und einem Stab. So konnte Kontakt zu den Infizierten vermieden werden. Der Schnabel der Maske war gefüllt mit Duftstoffen - man glaubte, man könne sich so vor Pest schützen
Die Kleidung eines Pestdoktors bestand aus einem gewachsten Stoffmantel, einer Schnabelmaske mit zwei Augenöffnungen aus Glas, Handschuhen und einem Stab. So konnte Kontakt zu den Infizierten vermieden werden. Der Schnabel der Maske war gefüllt mit Duftstoffen - man glaubte, man könne sich so vor Pest schützen © APA

1870 Pocken: Im 18. und 19. Jahrhundert wüten die Pocken in Europa. Allein nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 sterben 180.000 Menschen – und damit vier Mal so viele wie im gesamten Kriegsverlauf – an den Folgen der kleinen Eiterbläschen, die im schlimmsten Fall zu Blind- und Taubheit oder Lähmungen führen können. 1980 erklärt die WHO, die Welt sei pockenfrei.

Cholera: Im Bürgerkriegsland Jemen forderte die Seuche mehr als 2300 Opfer.
Cholera: Im Bürgerkriegsland Jemen forderte die Seuche mehr als 2300 Opfer. © AP

1892 Cholera: Ab Anfang des 19. Jahrhunderts überziehen sechs Cholera-Pandemien den Globus. Für Europa gilt jene, die sich 1892 von Hamburg aus über dem Kontinent ausbreitet als die bislang schwerste. Die bakterielle Infektionskrankheit wird zumeist über verunreinigtes Wasser oder infizierte Nahrung übertragen. Damit sind besonders Länder mit veralteter Trinkwasser- und Kanalleitungsinfrastruktur gefährdet. So etwa der Jemen, wo seit 2017 die historisch schwerste Choleraepidemie mit über einer Million Krankheits- und mit mehr als 2300 Todesfällen wütet.1918 Spanische Grippe: Die durch Tröpfcheninfektion übertragene Influenza kann sich sehr schnell ausbreiten – auch weltweit. Als größte Pandemie und bislang tödlichste Grippewelle der Welt gilt die Spanische Grippe, mit der 1918 rund 500 Millionen Menschen infiziert gewesen sein sollen. 50 Millionen davon sterben – und damit doppelt so viele wie durch den Ersten Weltkrieg.

Conchita Wurst: "Ich bin seit vielen Jahren HIV-positiv"

1981 Aids: Anfang der 1980er-Jahre werden die ersten Fälle von AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) identifiziert. Der aus Westafrika stammende HI-Virus zerstört das menschliche Immunsystem. Erst wenn das Immunsystem durch die Infektion („HIV positiv“) so stark eingeschränkt ist, dass bestimmte andere Erkrankungen auftreten, spricht man von „an Aids erkrankt“. 1995 wird ein wirksamer Medikamentenmix entwickelt, der fortan ein (Über-)Leben trotz HIV-Infektion möglich macht. Seit Ausbruch der Epidemie haben sich laut UNO-Aidsbekämpfungsprogramm 75 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, aktuell sind es laut Aids-Hilfe 38 Millionen. 32 Millionen sind seit den 1980er-Jahren an Krankheiten in Verbindung mit Aids gestorben. Seit einer Spitze 1997 ist die Infektionsrate um 40 Prozent gesunken, 2018 infizierten sich weltweit rund 1,7 Millionen Menschen. In Österreich gibt es jedes Jahr etwa 500 Neudiagnosen.2003 Sars: Die Weltgesundheitsorganisation klassifiziert die von einem mit dem Coronavirus verwandten Virus verursachte Lungenkrankheit als erste globale Epidemie des 21. Jahrhunderts. Im März 2003 werden aus dem Raum China, Hongkong und Vietnam erste von am Ende rund 800 Todesfällen durch das bis dahin unbekannte Schwere Akute Atemwegsyndrom (Sars) gemeldet, umfassende Quarantäne-Maßnahmen und Reisebeschränkungen sind die Folge.

Der Ebola-Virus wütete 2014 in westafrika. Auch viele Kinder waren unter den Betroffenen.
Der Ebola-Virus wütete 2014 in westafrika. Auch viele Kinder waren unter den Betroffenen. © AP

2014 Ebola: Die Ebolafieber-Epidemie, die 2014 in mehreren westafrikanischen Ländern ausbricht, gilt nach Zahl der erfassten Erkrankungen (28.600) und Todesfälle (11.300, wobei die WHO von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgeht) als bisher größte ihrer Art seit der Entdeckung des Ebolavirus 1976. Die Epidemie wird 2016 für beendet erklärt.2019 Corona: In der chinesischen Stadt Wuhan treten erste Fälle von Lungenentzündungen mit unklarer Ursache auf. Als Auslöser wird 2019-nCoV aus der Familie der Coronaviren identifiziert. Die Zahl der Todesopfer liegt aktuell bei über 200.