Der Countdown zum Finale des Eurovision Song Contest ist für den portugiesischen Gastgeber erneut von einem Eklat überschattet worden. Beim nationalen Vorentscheid zog sich der Sieger des zweiten Halbfinales, Diogo Picarra, nach Plagiatsvorwürfen vom Wettbewerb zurück. "All das hat mit Musik nichts mehr zu tun", schrieb der Sänger und Komponist am späten Dienstagabend auf Facebook.

Der 27-Jährige, der 2012 die portugiesische Version von "Deutschland sucht den Superstar" gewann, hatte sich am Sonntag mit seinem Beitrag "Cancao do Fim" (Lied vom Ende) gegen die Konkurrenten durchgesetzt.

In den sozialen Netzwerken wurde ihm vorgeworfen, er habe seinen Beitrag zum Teil von Bob Culls Gospel-Song "Open Our Eyes" abgekupfert. Picarra wies die Vorwürfe zurück.

Schon beim ersten Halbfinale hatte es eine Panne gegeben: Der TV-Sender RTP - der auch für das ESC-Finale am 12. Mai in Lissabon verantwortlich zeichnet - korrigierte die Endergebnisse und die Liste der Finalteilnehmer am Tag nach der Sendung. Ein Mitarbeiter habe bei der Auswertung des Publikumsvotums die Ergebnisse per Hand falsch aufgeschrieben, hieß es.

Portugal ist Schauplatz des Finales 2018, weil der Sänger Salvador Sobral am 13. Mai vorigen Jahres in Kiew mit der zarten Jazz-Ballade "Amar Pelos Dois" (Liebe für zwei) den ersten Triumph der ESC-Geschichte für das Land errungen hatte. Der 28-Jährige erholt sich von einer Herztransplantation im Dezember. Man hofft, dass er beim ESC-Finale auftreten kann.