Mit dem Stufenplan, den die neue Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer vorgelegt hat, ist auch für Konzertveranstalter eine gewisse Planungssicherheit gegeben. Zur Erinnerung: Im Juni dürfen 100 Personen an Veranstaltungen teilnehmen, ab 1. Juli sind es bis zu 500 für den Outdoor-Bereich, ab 1. August bis zu 750 Personen und mit Sondergenehmigung sogar bis zu 1250 Besucher.

Die Situation bleibt dennoch schwierig, vor allem im Juni. Denn mit maximal 100 Besuchern sind viele Konzerte finanziell schlicht nicht rentabel. Was die Grazer Spielstätten (Orpheum, Schloßbergbühne, Dom im Berg) betrifft, wird der Konzertbetrieb im kleinen Rahmen wohl erst im Hochsommer starten, aber auch dann auf Sparflamme. Geschäftsführer Bernhard Rinner: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Shows ehestmöglichst wieder live auf unsere Bühnen zu bringen.“

Ein schwieriger "Sommer am Berg"

Die Schwierigkeit besteht darin, dass lokale Veranstalter längst in ein globales Event-Netz eingebunden und dadurch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Rinner: „Da in der internationalen Veranstaltungsszene viele Tourplanungen bereits in den September oder auf nächstes Jahr verschoben wurden, wird zum Beispiel der ,Sommer am Berg‘ auf der Kasematten-Bühne heuer, wenn, dann nur in sehr kleinem Ausmaß stattfinden.“ Apropos Kasematten: Zumindest einen veranstaltungstechnischen Erfolg gibt es hier zu vermelden: Diese wunderbare Bühne, ohnehin „Open Air“, wurde unlängst als Outdoor-Location genehmigt, was die Erlaubnis für mehr Besucher mit sich bringt.

Ob indoor oder outdoor ist Oliver Mally wiederum egal. Der Musiker und Veranstalter in Personalunion hat seine Projekte so organisiert, dass sie auf jeden Fall stattfinden können. „Wir Kulturtreibenden wissen ja auch nicht, ob die Situation tatsächlich besser wird oder ob es jetzt – nach dem Rücktritt der Frau Lunacek – nur schönere Überschriften gibt.“ Deshalb veranstalten Mally und sein Team im Juli und August in der Südsteiermark einen Kultursommer, der an „3 Locations“ (Grottenhof, Marenzipark, Römerdorf) stattfinden wird und insgesamt zwölf Acts beinhaltet.

Kleiner Rahmen, größere Sicherheit

Das Programm ist kunterbunt, genreübergreifend und reicht vom Kabarett über Konzerte bis zum Kulturpicknick. „Die Veranstaltungen sind auf je 100 Besucher begrenzt und können im Freien stattfinden, bei Schlechtwetter gibt es aber immer Ausweichmöglichkeiten ins Innere“, so Mally. „Wir bleiben bewusst im kleineren Rahmen, damit die Veranstaltungen auch garantiert stattfinden können.“

Der Bluesmusiker weiß um die Fragilität der Situation, aber: „Jammern ist nur ein Geräusch, ein nerviges noch dazu. Wir wissen alle, dass die Lage schwierig, kompliziert und ungewiss ist, aber das hilft uns auch nicht weiter. Ich möchte einfach, dass Kultur stattfindet, und nicht darüber klagen, wie schwer es ist, sie stattfinden zu lassen.“


Informationen über die einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter: www.kultur-sommer.info