Schlicht "Bon Jovi 2020" heißt das neue Album der US-Band Bon Jovi, das am 15. Mai erscheint. Als Vorbote veröffentlichten die Rocker nun die Single "Limitless", die in Hinblick auf die US-Präsidentschaftswahl als "optimistische Hymne in einer unsicheren Welt" verstanden werden soll. "Bon Jovi 2020" ist das 13. Studioalbum der Band rund um Frontman Jon Bon Jovi, der am Montag seinen 58. Geburtstag feiert. Mit dem 2016 erschienenen Vorgänger "This House Is Not for Sale" war die Band im Juli 2019 mit zwei Open Air-Konzerten in Österreich zu Gast. Die US-Tour zum neuen Album startet am 10. Juni, über Auftritte in Europa ist vorerst noch nichts bekannt.

Punk-Cabaret-Ikone Amanda Palmer ist für Überraschungsalben bekannt: Nach ihrer erst 2019 erschienenen Solo-CD "There Will Be No Intermission", mit der sie im Herbst auch im Wiener Konzerthaus zu Gast war, veröffentlichte die 43-jährige Ex-Frontfrau der Dresden Dolls das in nur wenigen Tagen aufgenommene "Forty-Five Degrees: Bushfire Flash Record", dessen Erlöse nach den Bränden in Australien der dort ansässigen "Firesticks Alliance" zugutekommen sollen. Zusammengearbeitet hat die Künstlerin bei den Songs mit Kollegen wie den australischen Sängerinnen Montaigne und Clare Bowditch, am Schlagzeug verpflichtete sie Dresden-Dolls-Kollegen Brian Viglione, für den Bass zeichnete ihr jahrelanger Kollaborateur Jherek Bischoff verantwortlich. Unter den sieben Covers finden sich Stücke wie "Beds Are Burning" von Midnight Oil oder "My Favorite Things" aus dem Soundtrack von "The Sound of Music". Mit dabei ist auch der von Palmer komponierte neue Song "Suck It Up, Buttercup".

Äußerst positiv wurde Anna Calvis drittes Album "Hunter" vor eineinhalb Jahren aufgenommen. Die englische Sängerin und Gitarristin hat sieben Songs davon nun neu aufgenommen und ihnen ein anderes Erscheinungsbild verpasst: Zurückgenommen, bedächtig, mit viel Gespür für Harmonien und Melodien erstrahlen Lieder wie "Swimming Pool" in neuem Glanz. Unterstützung holte sich Calvi dafür von so namhaften Kollegen wie Julia Holter, Charlotte Gainsbourg oder Courtney Barnett. Sogar die sonst so zügellos auftretenden Landsmänner von Idles ließen sich für "Wish" von Calvi zähmen - jedenfalls einigermaßen.

Wenn sie mit einem Song fertig sind, haben andere Kollegen eine ganze EP durchgespielt: Die progressive Rockband Elder um Sänger und Songwriter Nick DiSalvo verliert sich gerne in langen, komplexen Kompositionen, die selten unter zehn Minuten die Ziellinie erreichen. Selbes dürfte auch für das am 24. April erscheinende Album "Omens" gelten, das bei fünf Songs auf immerhin 54 Minuten Laufzeit kommt. Als erster Vorgeschmack lässt die Single "Embers" eine neue gefundene Vorliebe für indierock-taugliche Melodien erkennen, was nicht zuletzt an DiSalvos Gesang liegt - die 90er lassen grüßen! Auf verschachtelte Gitarren- und Keyboardläufe muss aber dennoch niemand verzichten. Am 8. Juni spielen Elder live in der Arena Wien.

Vielleicht diente der heimatliche Schnürlregen als Ideengeber: Die Salzburger Rockband Steaming Satellites hat jedenfalls die neue, am 20. März erscheinende EP "Clouded Sky" getauft. Mit den fünf Stücken will die Gruppe um Sänger Max Borchardt wieder zurück zu den eigenen Anfängen als Garagen Band. "Unser Sound soll wieder Ecken und Kanten haben", heißt es im Begleittext der Stücke. Und ja, der bluesige Opener "I Never Learn" oder die soulig-eingängige Fingerübung "Running Out Of Time" klingen definitiv nach viel Spaß und Energie. Auch das kürzlich veröffentlichte "See You In A Bit" groovt ordentlich dahin, während der Titelsong seine Spannung aus dem Wechselspiel aus Gitarren und Synths zieht. Die nächste Ausfahrt beginnt für die Steaming Satellites übrigens am 25. April in Innsbruck, es folgen Termine in Graz, Linz, Salzburg und Wien.

Lauryn Hill kommt nach Wien

Der Wiener Konzertsommer ist um ein Highlight reicher: Das heuer dicht programmierte Open-Air-Angebot in der MetaStadt kann nämlich nach bereits bekannten Acts wie Within Temptation (11. Juli), Sido (15. Juli) oder Alt-J (18. Juli) mit einem souligen Schmankerl der Sonderklasse aufwarten. Immerhin wird Lauryn Hill am 13. Juli ihre Stimme erheben - was in den vergangenen Jahren bekanntlich ja nicht so oft der Fall war. Noch deutlich sparsamer ist die früher Fugees-Frontfrau mit ihrem Songmaterial, datiert das einzige offizielle Soloalbum "The Miseducation of..." doch nach wie vor aus dem Jahr 1998. Aber wer ewig gültige Hits wie "Ex-Factor", "Doo Wop (That Thing)" oder "Everything Is Everything" aus dem Ärmel schütteln kann, muss sich um diesen Umstand wohl keine Sorgen machen. Tickets für die Show sind bereits erhältlich.