Ganz sicher konnte man sich am Samstagabend nicht sein, ob das am Himmel wirklich Wetterleuchten war, oder einfach zur Show gehörte. Bevor mit Marshmello der letzte große Headliner auf der Mainstage auftreten sollte, ging erst einmal Eric Prydz an die Turntables und so minimalistisch sein Electronic-Dance-Music-Set auch anfangs angelegt war, so groß war seine Bühnenshow, bei der er das Publikum mit aufwendig gestalteten Animationen ferner Galaxien und Sonnen auf einen Trip durch ferne Welten entführte. Prydz konzentrierte sich ganz auf die Musik und überließ das Entertainment, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, ganz den Lichteffekten und den Videos. Nach der einstündigen Reise griff er dann doch noch zum Mikro und verabschiedete sich ehrfürchtig von seinem Publikum. Kleine Geste, große Wirkung.

Den Schlusspunkt setzte dort Marshmello mit großen Gesten. Der amerikanische DJ und Produzent versteckt sich ja auf der Bühne hinter einem zylindrischen Helm mit Smiley-Gesicht, der an den Schaumzucker Marshmallow erinnert, mit dem er bis 2017 erfolgreich seine private Identität vor der Öffentlichkeit schützte.

Der 27-Jährige aus Deleware spielte in Hof bei Salzburg gleich zur Eröffnung einen Mitreißer, nämlich den Hit „Wolves“, den er mit der gleichaltrigen Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez vor zwei Jahren aufgenommen hatte und der nicht nur eingefleischten Fans, sondern auch Radiohörern bekannt sein dürfte. Zudem spielte er Tracks wie „Friends“ oder „Silence“, für die er mit der Britin Anne-Marie beziehungsweise seinem amerikanischen Kollegen Khalid im Studio stand. Aber auch ganz neue Musik testete Marshmello, darunter „Here We Go Again“ von seiner CD „Joyride III“, die erst vergangene Woche erschien. Die größte Begeisterung aus dem Publikum erntete er aber für seine Remixes, und so brachte er die Tausenden Electronic-Fans vor der Hauptbühne dazu, auch alte Hits von Journey und Nirvana mitzusingen.