Elvis lebt! Und man hört es. Anfang Juli hatte Elvis Costello seine Krebserkrankung bekannt gegeben und seine Tour abgebrochen. Nun meldet er sich mit einem trotzig tönenden Album wieder. "Look Now" (Universal) ist nicht nur eine Rückkehr zum klassischen Bandsound. Wie in seinen erfolgreichsten Tagen spielt sich der Kritikerliebling mit Pop- und Rock-Klischees - gespickt mit viel Selbstironie.

Fünf Jahre ist es her seit Costellos letztem Studioalbum - "Wise Up Ghost" mit der Hip-Hop-Band The Roots. Auch Ausflüge ins "ernste Fach" hatte der mittlerweile 64-Jährige unternommen, der seit seinen Anfängen als Post-Punk etliche Imagewechsel vollzogen hat. Allerdings ist es mittlerweile mehr als zehn Jahre her, dass er mit seiner Band The Imposters im Studio war. Und dort knüpft er mit "Look Now" nahtlos an.

Die Fans werde es ihm danken: Klanglich wieder zu Hause angekommen - zwischen Americana, Country, Rock 'n' Roll und Soul -, bettet er seine professionellen und doch persönlichen Songs in knackige Arrangements. In der Song-Schmiede werkte er zusammen mit den Größen Carole King und dem mittlerweile 90-jährigen Burt Bacharach. Streicher und Bläser fügen sich nahtlos ein und sorgen für eine Brise Motown-Sound.

Wem Costello zu post-poppig intellektuell ist, wird mit der Marcus King Band seine Freude haben. Auch er bedient sich am großen Erbe amerikanischer Roots-Musik. "Carolina Confessions" (Universal) knüpft dort an, wo etwa die Allman Brothers Band und The Grateful Dead den Boden aufbereitet haben: Bluesiger Southern Rock, der zum Teil ins Psychedelische abgleitet. Produziert wurde das Album vom Grammy-geadelten Americana-Paten Dave Cobb.