Ein halbes Jahr nach seinem schweren Unfall, bei dem er sich schwere Gesichts- und Beinverletzungen zugezogen hat, gab Bernhard Speer sein erstes Interview. Im Ö3-Wecker erzählte er Clemens Stadlbauer von der schlimmsten Zeit seines Lebens. Jetzt "geht es mir schon um einiges besser. Ich kann wieder gehen und gerade stehen", die Reha sei aber noch lange nicht abgeschlossen. Immerhin kann Bernhard Speer wieder auf die Bühne zurück: Am Samstag geben Seiler und Speer im Montafon ihr Live-Comeback. Ein emotionaler Moment, so der Vollblutmusiker: "„Ich hab schon bei den Proben ein paar Kullertränen verströmt“.

Keine Erinnerung

An den Unfall könne er sich nicht erinnern, dafür sei er dankbar: "Ich habe genug mit den Knochen zu tun. Dass ich mich nicht um dieses Trauma kümmern muss, dafür bin ich dankbar." Am Anfang sei ihm überhaupt nicht bewusst gewesen, was passiert sei. „Meine größte Sorge war ja absurderweise, dass ich rechtzeitig zur Tour im November wieder auf die Beine komme“, erinnert sich Bernhard Speer.

Auch die Berichte danach - über Drogen, Alkohol, Ermittlungen der Staatsanwaltschaft - hätte er nicht mitbekommen. Seine Mutter habe ihn zwei Monate lang abgeschirmt: "Ich bin so ein Sensibelchen, ich weine ja schon, wenn der Nachbar etwas gegen mich hat." Er glaube aber, dass er nicht angeschnallt gewesen sei. Und es würden noch Ermittlungen laufen. Sein "Lebens-Lotto-Sechser" sei gewesen, dass sonst niemand zu schaden gekommen sei. Und: "Ich weiß, dass ich tausend Schutzengerl gehabt habe."

Fokus verloren

Er denke immer wieder darüber nach, warum das passiert sei. "Es hat leider so weit kommen müssen", erzählte er. Er habe den Fokus verloren und dann "braucht man manchmal einen Wink von oben. Manche Dinge müssen passieren, um wieder auf den rechten Weg zu kommen." Für Bernhard Speer stehe jetzt bewussteres Leben an erster Stelle, er verbringe viel Zeit mit der Familie. Und er stehe früh auf, weil "ich den Tag nicht verlieren will". Das großes Dankeschön gehe an die Fans, die ihm beigestanden hätten.