Er verließ vor einiger Zeit die Hektik von New York und fand künstlerisches "Exil" in den entlegenen Winkeln Spaniens. Von dort aus bricht der Singer/Songwriter Josh Rouse immer wieder zu kleinen, feinen Konzert-Tourneen auf.

Das Grazer Landesmuseum bot die perfekte Kulisse für den zuweilen sonnigen, meist aber auch zartbitteren Folk-Pop eines nur körperlich klein geratenen Musikers: Im Zusammenspiel mit dem ihn perfekt ergänzenden Spanier Raul Fernandez am E-Piano und an der zweiten Gitarre wurde schnell klar, wo Rouse vor fünf Jahren seine wahre Heimat fand: Der bittersüße Folk-Pop wird immer mehr durchdrungen von südländischen Rhythmen, spanischem Gesang und entschleunigter Schönheit.

Unveröffentlichtes Album

Aus zwölf Saiten perlende Melodien, Texte, die genaueres Zuhören verdienen, dazu die charismatische Stimme eines beinahe schüchternen Musikers - beim begeisterten Grazer Publikum war der kleine Amerikaner in den Herzen daheim. Besonders schön der Moment, als man sich in der Mitte des Publikums aufstellte und zwei Songs in bester Lagerfeuer-Manier zum Besten gab: "It's Audience Participation Time, please!", dieses Mal aber von der leiseren Sorte.

Josh Rouse geizte nicht mit Nummern aus seinem noch unveröffentlichten neuen Album "El Turista", das voraussichtlich im Februar erscheinen wird, ansonsten gab es einen feinen Querschnitt aus dem umfangreichen Werk seit 2000. "Es macht mir einfach mehr Spaß, in Europa zu spielen - die Menschen hier hören einem noch zu. Sie sind aufmerksamer, wollen etwas erzählt bekommen. Und sie haben Respekt, viel mehr Höflichkeit als die Amerikaner", verriet der sympathische Musiker vor dem Konzert im Interview.

Und dass Rouse im nächsten Jahr mit neuer CD und eventuell neuer Band wieder nach Graz kommen will, war dann auch der schönste Abschiedsgruß ans Publikum.