Pete Yorn ist ein Fisch in einem Aquarium der Ideenlosigkeit. Gleichmäßigkeit zeichnet ihn aus, ist aber auch seine größte Schwäche. Wäre er durch sein hervorragendes Debüt "Musicforthemorningafter" nicht in ebenjenes künstliche Biotop vorgedrungen, das ihm eine gleichbleibende Käuferschicht sichert, er würde im freien künstlerischen Wildbach kaum überleben können. Mit "Back & forth" schwimmt Yorn wieder auf und ab, vor und zurück in seinem begrenzten Spektrum, taucht zum Boden des Folk, schwimmt mal Richtung Country, dann Richtung Rock und taucht zwischendurch gar an der Oberfläche des Mainstreams auf. Alles wie immer also, ein Zierfisch für´s CD-Regal.

Allen maritimen Vergleichen zum Trotz verstecken sich auf dem neuen Longplayer freilich auch eine starke Songs, immerhin holte sich Pete Yorn diesmal Verstärkung ins Boot (der nächste Vergleich), so wie Bright-Eyes-Mitstreiter Mike Mogis und die Berufs-Omaha-Indieszene-Gäste Nate Walcott und Orenda Fink. Nur die neuen Ideen, die müssen eben weiterhin draußen bleiben, zu glatt wirkt das gesamte Werk: Zu viele Streicher machen Yorns ohnehin fettige Schmachtfetzen teilsweise unhörbar. Wenn Yorn dann im abschließenden Stück "Long time nothing new" singt, liefert er gleich den Titel für seine Biographie mit ab. Oder vielleicht doch einen Ratgeber für Aquarium-Besitzer. So fängt der Fisch nicht zu stinken an und wird noch lange schwimmen – vor und zurück, vor und zurück, vor und...

4.7 / 10