A wie Anfang. Der Song "Live Is Life" ist im Sommer 1984 am Strand von Ibiza entstanden, dort ist mir der Titel eingefallen. Meine Übersetzung für diesen Song lautet: Live auf der Bühne zu stehen, das ist unser Leben.

B wie Band, das Tonband. Wir haben den Titel erstmals bei diesem legendären Konzert am 2. September 1984 in Oberwart gespielt, aber er wurde nicht aufgenommen, weil das 24-Spur-Band eben aus war. Daraufhin ist unser Produzent auf die Bühne gekommen und hat gesagt: "Burschen, wenn ihr den Song auf der Live-CD haben wollt, müsst ihr ihn noch einmal als Zugabe spielen." Das war eine glorreiche Entscheidung. Bei der Zugabe kannten die Leute im Publikum die Nummer schon, haben mitgesungen und mitgeklatscht. Die erste Version wäre sicher kein Welthit geworden.

C wie Coverversionen. Ich habe vor einigen Jahren zum Zählen aufgehört, aber mein letzter Stand ist, dass es so um die 150 Coverversionen sind.

D wie "Daydreams". Das war unser erstes Album. Damals, im Jahre 1980, haben wir uns noch überlegt, ob wir englisch singen sollen oder deutsch oder Mundart. Unser erster Titel hieß "Opus O", das war die Vertonung eines Kästner-Gedichtes. Wir haben uns damals dafür entschieden, unsere Musik mit englischen Texten zu versehen.

E wie "Eleven". Diese Platte war der erste große Erfolg, 1981. In diesem Jahr hatten wir auch unseren ersten Fernsehauftritt in Österreich. Die Platte wurde präsentiert am 11. 11. 1981. Und die "Elf" wurde ja unsere Glückszahl, weil wir "Live Is Life" im Zuge des elften Band-Geburtstags in Oberwart gespielt haben.

F wie Familie. Die Familiengründungen kamen erst nach "Live Is Life", zuerst wollten wir einmal einen Welthit landen. Mein Sohn Paul macht ebenfalls Musik. Ein toller Bursche, der seinen Weg geht und gute Songs schreibt. So wie sein Vater.

G wie Geografie und Geschichte. Diese Fächer habe ich an der Uni Wien studiert. Das waren meine Lieblingsfächer, dort habe ich "Sehr gut" gehabt - woanders eher nicht. Das Studium konnte ich nicht abschließen, weil der Erfolg dazwischenkam.

H wie Hummelflug. Einer unserer Hits in der Anfangszeit. Nicht der Hummelflug, aber zumindest der Säbeltanz - klingt fast gleich. Das haben wir jetzt wieder in unser Programm aufgenommen.

I wie International. Musik ist die Sprache für die ganze Welt. Und egal, wo wir hinkommen, wir können mit unserer Musik zu den Menschen sprechen und international bestehen.

J wie Jubiläum. Im Vorjahr 40 Jahre Opus, was wir uns auch nie vorstellen konnten, dass es so lange halten würde. Und jetzt eben 30 Jahre "Live Is Life". Es ist auch für uns unvorstellbar, dass ein Hit so viele Jahrzehnte überdauert.

K wie Kolonovits Christian. Ein guter Freund von uns, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir so tolle Konzerte in der Grazer Oper und im Wiener Konzerthaus spielen konnten. Ein genialer Musiker und Dirigent. Ein Vermittler zwischen Klassik und Pop.

L wie Laibach. Diese Gruppe hat in den 80ern eine Version von "Live Is Life" gemacht, die nicht unbedingt auf unserer Wellenlänge lag - sie haben auch gar nicht gefragt. Wir haben einen Partysong für unsere Fans geschrieben, Laibach brachte eine schräge politische Dimension rein. Aber wir haben uns gesagt: Warum nicht?

M wie Musikindustrie. Da passiert ja ein großer Wandel seit dem Internet. Musik ist leider ein Gut geworden, das man überall umsonst downloaden kann. Wir hatten ja schon vorher Erfolge, aber für junge Bands ist es sehr schwierig, von ihrer Musik leben zu können.

N wie Nie wieder. Jeder verbindet Opus mit "Live Is Life", also müssen wir den Song weiterhin spielen. Wir versuchen immer wieder neue Versionen, damit wir den Song nicht satthaben.

O wie Oberwart. Auf der Single von "Live Is Life" steht groß: "Recorded in Oberwart". Als wir das erste Mal nach Lateinamerika kamen, warteten in Mexico City ungefähr 200 Journalisten auf uns. Die erste Frage war: "Where the hell is Oberwart?"

P wie Pur. Eine deutsche Gruppe, die früher den gleichen Namen wie wir hatte. Als unser Hit auch Deutschland erreichte, hatten die deutschen Opus plötzlich sehr viele Engagements. Und das Publikum hat immer auf "Live Is Life" gewartet. Also hat sich die Gruppe umbenannt und wurde unter "Pur" auch erfolgreich.

Q wie Quotenradio. Leider zählt österreichische Musik in der heimischen Radiolandschaft nicht sehr viel. Auch die Privatsender richten sich nach Ö 3. Deswegen ist meiner Meinung nach eine Quote notwendig, weil man nicht damit rechnen kann, dass die Musikredakteure einsichtig sind. Deshalb fordere ich eine Quote von 30 bis 40 Prozent für österreichische Musik.

R wie Reichtum. Wir sind erfolgreich, aber nicht reich. Wir können es uns leisten, unsere Musik zu machen, das ist das Wichtigste. Wir können von unserer Musik leben, natürlich. Und daran hat dieser Song eben auch einen großen Anteil.

S wie Schulen. Heuer im Oktober wird in Äthiopien die dritte Schule, die wir mit unseren Opus-Konzerten mitfinanzieren konnten, eröffnet.

T wie Timischl. Der Günter war bei der Aufnahme von "Live Is Life" am 2. September 1984 in Oberwart dabei. Er war einige Jahre bei uns, hat im Chor gesungen, Percussion gespielt. Aufgrund des großen Erfolges von STS ist das dann aber irgendwann nicht mehr gegangen.

U wie Uhudler. Wir stammen ja eigentlich aus dem Burgenland. Ist ein gutes Getränk.

V wie Verkaufszahlen. 15 Millionen Singles haben wir verkauft. Wenn man dann auch noch die Downloads und die Best-of-Platten dazurechnet, kommen noch einmal so viele dazu.

W wie Welthit. Neben "Rock Me Amadeus" von Falco ist "Live Is Life" der einzige Pop-Welthit aus Österreich.

X wie xund. Wir sind alle in sehr guter Verfassung. Gott sei Dank.

Y wie Yacht. Auf einer Yacht in Kroatien haben wir unsere neue Single "Funtastic" aufgenommen. Ein sehr positiver Song über eine Bootsfahrt am Meer.

Z wie Zufall. "Live Is Life" war eine Sternstunde für Opus, und natürlich hat der Zufall mitgespielt. Aber nur Zufall ist wohl zu wenig. Wir hatten auch schon vorher Hits, also war es nur eine Frage der Zeit, bis es so richtig einschlug.