Mit dem Wiener Journalistinnenpreis, dem Jungjournalistinnenpreis und dem Würdigungspreis für internationale Journalistinnen will das unabhängige Frauennetzwerk Medien herausragende Leistungen von Journalistinnen vor den Vorhang holen. Montagabend wurde dies zum bereits 11. Mal gemacht.

Besonders berührend waren diesmal die Themen der Preisträgerinnen. Der Hauptpreis ging an die "Kurier"-Journalistin Yvonne Widler, die sich vor allem durch ihre sensible und doch erschütternde Femizid-Berichterstattung auszeichnete und durch ihr Buch "Heimat bist du toter Töchter" dem Thema auch gesellschaftlich eine Bedeutung geben konnte. In ihrer Rede dankte sie ihren Unterstützerinnen und erwähnte zugleich, dass Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) auf ihre Interviewanfragen für das Buch nicht reagiert hatte.

Um ein Zeichen der Unterstützung und der Solidarität mit weiblichen Medienschaffenden im Iran zu setzen, vergab das Frauennetzwerk Medien einen Würdigungspreis an die iranische Journalistin und Frauenrechtsaktivistin Aliyeh Motallebzadeh. Sie ist unter anderem Vizepräsidentin der Iranischen Vereinigung zur Verteidigung der Pressefreiheit und Vorstandsmitglied der Iranischen Vereinigung der Pressefotografen und wurde wegen ihres gesellschaftspolitischen Engagements bereits mehrmals festgenommen. Ihre Tochter, Ghazall Abdollahi, nahm den Preis stellvertretend entgegen. Besonders berührend: ein Brief, den ihre Mutter für die Verleihung geschickt hatte und der klarmachte, wie enorm das Bedürfnis nach Freiheit unter den Frauen im Iran ist. Auch wenn man dafür mit Folter oder Gefängnis bestraft werden kann.

Der Jungjournalistinnenpreis ging in diesem Jahr an Clara Porák, Gründerin und Geschäftsführerin des inklusiven Online-Magazins "andererseits". Ausschlaggebend für die Auszeichnung waren unter anderem ihre unnachahmliche Art, Geschichten zu erzählen, und ihr Ansatz, für ihre Geschichten mit Menschen zu sprechen – statt über sie. Der Preis soll der Jury zufolge Porák darin bestärken, weiterhin für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen, ihren Weg entschlossen weiterzugehen und mit und an ihren Aufgaben zu wachsen.

Der Preis stand auch diesmal wieder heuer unter der Schirmherrschaft von Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Gesponsert wurden die Preise von der Styria Media Group (für Widler), der Wien Holding (für den Würdigungspreis) – zu je 5000 Euro – und der Puls 4/ATV-Gruppe für die Jungjournalistin mit 1000 Euro.