Die Analyse ist eindeutig: „2022 legte die Frauenpolitik eine Vollbremsung hin“, bilanzierte Studienautorin Maria Pernegger. Nicht nur die Frauenpolitik, sondern auch die mediale Präsenz von ebendieser. Das besagt die Studie „Frauen. Politik. Medien 2022“ von Media Affairs, konkret hat man „Standard“, „Die Presse“, „Kurier“, „Kronen Zeitung“, „Österreich“ und „Heute“ sowie ZiB 1 und ZiB 2 analysiert. Das Ergebnis ist ernüchternd: Frauen und Themen wie Care-Arbeit, Altersarmut, Lohngerechtigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf verschwinden zunehmend aus der Berichterstattung. Kommen Themen vor, sind es „sexuelle Belästigung“, „Hass im Netz“ und „Gewalt gegen Frauen“ – Letztgenanntes machte ein Drittel des medialen Diskurses aus. In puncto Fotos sind Frauen mit 33 Prozent stark unterrepräsentiert. Im Sport haben sie 20 Prozent Bildpräsenz, in der Politik 29, in der Gesundheit 80, im Pin-up 88. Frauen, so die Studie, werden wieder verstärkt in „schöne Stereotype“ gedrängt. In den wichtigsten Newsformaten ZiB 1 und ZiB 2 sank frauenpolitische Berichterstattung seit 2019. 2022 gab es sieben Minuten Sendezeit dazu. Insgesamt.