Es klingt zynisch, aber in den 1950er-Jahren galt die Atomkraft als erhoffter Antrieb für Wohlstand und Arbeitsplätze – obwohl nur wenige Jahre zuvor beim Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki rund 100.000 Menschen sofort starben, weitere über 100.000 an den Folgen danach. Doch die Versprechungen des Atomzeitalters überstrahlten sogar das. "Ein Gigant mit grenzenloser Macht", heißt es in einem damaligen Werbespot.

An der Atomkraft scheiden sich die Geister und das ist nicht neu. Hat sich das Bild nach Fukushima massiv gewandelt und der Atomkraft einen ordentlichen Dämpfer verpasst, so dreht sich mit der Energiekrise seit dem Ukraine-Krieg nun wieder die öffentliche, aber vor allem auch die politische Meinung. Seit Anfang des Jahres gelten Atomenergie und Gas in der Europäischen Union sogar als "nachhaltig". 

Die Doku "Die Atomkraft – Ende einer Ära?", die heute Abend auf Arte zu sehen ist (und noch länger in der Arte-Mediathek abrufbar ist), nähert sich dem Thema gleich von mehreren Seiten. Von der Erfindung über die Heilsversprechen bis hin zu den Gefahren. Zu Wort kommen wissenschaftliche Befürworter wie Gegner. Darunter etwa auch Armin Grunwald, der Leiter des deutschen Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse: "Mit der Atomenergie haben wir einen Löwen im Käfig, aber wir wissen nicht, wie lange der Käfig hält. Und dann bricht er aus und bringt uns alle um." Die Gegenstimmen, die gibt es zuhauf: Von einem potenziellen Risiko ist hier die Rede und davon, dass auch Angst vor dem Risiko tödlich sein kann. Wird die Gefahr von Atomkraft also überschätzt und wird hier ein wichtiger Energielieferant zu Unrecht verunglimpft? Die Doku versucht hier Antworten zu liefern und gibt auch Einblicke in einen Aspekt von Atomkraft, der untrennbar mit der Atomkraft als Energielieferant verbunden ist: Atomkraft zu militärischen Zwecken.

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