Bei den Landesstudios "werden wir auf mehr Autonomie und Eigenverantwortung setzen, verstärkt regionale Inhalte von nationaler Relevanz zur besten Sendezeit abbilden", kündigte der neue ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bei seinem Amtsantritt an. Ein regionaler Einstieg der Landesstudios kurz vor der ZiB 2 ist zwar vom Tisch, aber neben neun Reportagen für die "Erlebnis/Unterwegs in Österreich"-Reihe und fünf Ausgaben von "Österreich-Bild" hat der steirische ORF-Landesdirektor Gerhard Koch schon ein Dutzend Sonderprojekte für das bundesweite Programm mit Wien vereinbart.
Darunter sind die Dokus "Opus in der Oper: The Last Note" am 26. März und "Gabalier in Nashville" (Sendetermin im Mai); ein Team des Landesstudios begleitet noch diesen Monat den Volks-Rock-’n’-Roller in die USA, wo er sein neues Album aufnimmt, das eben im Mai veröffentlicht werden soll.

Vier Hauptabende steuert die Steiermark heuer mit Hans Knauß bei: Für die nächste Ausgabe von "Österreich vom Feinsten" (20. April) drehen die Steirer in einer Salzburger Region, für den 16. Juni wird in Kärnten gefilmt. 2021 waren es übrigens mehr als 25 TV-Sendungen für das nationale ORF-Fernsehprogramm, die vom Landesstudio Steiermark produziert wurden. "Wir Landesstudios sind von allen ORF-Abteilungen sicher die, die am nächsten beim ORF-Konsumenten sind", konstatiert Gerhard Koch.

Auf die Sideletters und eine politische Einflussnahme angesprochen, erklärt der 60-Jährige: "Mit gutem Gewissen kann ich sagen: Die Steiermark entsprach nie dem, was anderen Bundesländern bezüglich politischer Einflussnahme unterstellt wurde. Bei uns herrscht ein Umgang auf Augenhöhe", sagt der aus einer Arbeiterfamilie stammende Weststeirer, der in der Ära Klasnic zum Chefredakteur bestellt wurde.

Im Mai: Doku über Andreas Gabalier und seine Studio-Arbeit in Nashville
Im Mai: Doku über Andreas Gabalier und seine Studio-Arbeit in Nashville © Universal Music


Wenn der ORF-Player auf Schiene gebracht wird, also frühestens im Herbst, sei eine Personalaufstockung in Sicht (zwei bis drei Personen mit digitalem Know-how). Erklärtes Ziel der neuen ORF-Spitze: Die Landesstudios sollen mit neuen "Digital Units" verstärkt junge Zielgruppen erreichen.