Man sieht es den beiden langhaarigen Typen an: Lang halten die nicht mehr durch. Die Augen vor Angst geweitet, und wer auch immer hinter ihnen her ist, mit dem ist wohl nicht gut Kirschen essen. Stimmt: In wallenden roten Gewändern donnert der Frauentrupp auf Pferden um die Kurve und stellt eindeutig klar: „Die Macht gehört den Frauen, den Frauen allein!“ Wobei wir nicht vorschnell urteilen wollen, denn zu einer anderen Zeit, hier in diesem weiten, von Magie beherrschten Land, war die Macht zwischen den Geschlechtern fair verteilt. Bis ein Mann das Böse mit genau jener Macht zur Strecke bringen wollte und sie für alle Zeiten kontaminierte – zumindest für seine Geschlechtsgenossen. Seitdem schwingen die Frauen das Zepter.

Jetzt könnte man zynisch fragen: Ein Mann, der nicht mit Macht umgehen kann, ist das denn jetzt schon Fantasy? Für den 2007 verstorbenen US-Autor Robert Jordan offenbar schon: Von ihm und seinem Nachfolger stammt mit 14 Bänden im Original (und 37 Bänden auf Deutsch) nicht nur die Romanvorlage für die gleichnamige Serie „Das Rad der Zeit“ ab, sondern auch einer der umfangreichsten Romanzyklen.