Die Reisen der Habsburger – Franz Ferdinand. Heute (8. Juni), ORF III

Kommenden Samstag feiern wir den „Welttag des Tagebuchs“. Um ein spannendes Tagebuch geht es auch heute Abend, wenn zum fünften Mal ein Habsburger in der Reihe „Erbe Österreichs“ auf Reisen geht: Thronfolger Franz Ferdinand besuchte im Jahr 1892 Indien, Indonesien, Australien, Japan, Kanada und Nordamerika. Während der zehnmonatigen Reise führte er penibel Tagebuch – vom Ärger über das Rauchverbot in den US-Hotels bis zu jenen 3000 Möwen, die der leidenschaftliche Jäger an einem einzigen Tag vom Schiff aus erlegte.

In Haiderabat wurde er vom dortigen Machthaber zum Wettschießen herausgefordert, unter anderem auf Münzen, die das Porträt von Queen Victoria trugen. Die hatte Franz Ferdinand im Rahmen seiner Reise auch kennengelernt: Der schwerhörige Thronfolger musste auf einem Schemel in einiger Entfernung Platz nehmen und gab auf die Fragen der Queen ständig falsche Antworten – sehr zur Erheiterung der Umgebung. Danach notierte er im Tagebuch: „Mir stand der Angstschweiß auf der Stirn.“

Mit nach Hause brachte Franz Ferdinand über 14.000 Objekte, darunter viele „nutzlose Dinge, die wir zu überhöhten Preisen gekauft hatten“. Hier irrte er: Heute gehören sie zu den Schätzen des Weltmuseums Wien.