Ein Glücksgefühl löste die erste Live-Übertragung aus Rotterdam bei vielen Fans des kunterbunten Wettsingens vor den Bildschirmen aus, 3500 Live-Zuschauer auf den Rängen sorgten für viel Energie und eine lang vermisste Stimmung in der Ahoy-Arena. Doch sechs Länder, darunter Slowenien, Nordmazedonien und Rumänien, mussten sich von der gigantischen ESC-Bühne nach dem ersten Halbfinale schon wieder verabschieden, stimmen aber am Samstag beim großen Finale trotzdem mit. Da sind die Musikexperten in allen (jeweils fünfköpfigen) Fachjurys und das Televoting-Publikum aller 39 Teilnehmerländer des 65. Eurovision Song Contests am Zug.

Fällt 2021 auf: die Schweiz mit Gjon's Tears (Startnummer 16)
Fällt 2021 auf: die Schweiz mit Gjon's Tears (Startnummer 16) © EBU

Wer gilt im zweiten Semifinale als sicherer Aufsteiger? Auf dem Stockerl werden von den Buchmachern der Schweizer Gjon’s Tears, die isländische Truppe Daði og Gagnamagnið und die Bulgarin Victoria gehandelt. Alle drei Acts waren schon 2020 nominiert und mussten, wie Bueno, ein neues Lied einreichen. Hoch gehandelt werden zudem Finnlands Rocker Blind Channel.
Für Island gibt es einen Dämpfer – angesichts eines Covid-Falls in der Band. Es kommt heute zu keiner Live-Darbietung, „da wir nur gemeinsam als Gruppe auftreten wollen“, wie Sänger Daði Freyr twitterte. Obwohl der Rest der Delegation erneut negativ auf Covid-19 getestet worden war. Die EBU erklärt offiziell: „Ihr Song wird im Wettbewerb bleiben. Wir übertragen ihre Proben-Performance, die am 13. Mai in der Arena aufgenommen wurde.“

Gjon’s Tears, bürgerlich Gjon Muharremaj mit albanisch-kosovarischen Wurzeln, ist neben der Ukrainerin von der extravaganten Band Go_A ("Shum") gesanglich der eigenwilligste Interpret. Mit Falsettstimme appelliert er in "Tout l'univers", selbst in einer in sich zusammenfallenden, explodierenden Welt um sich herum nie die Hoffnung auf Liebe zu verlieren.

Die 1980er-Jahre lassen grüßen: Dänemark schickt mit Fyr & Flamme seine Ausgabe von Modern Talking nach Rotterdam
Die 1980er-Jahre lassen grüßen: Dänemark schickt mit Fyr & Flamme seine Ausgabe von Modern Talking nach Rotterdam © EBU