Am Ende der mehr als 10.000 Kilometer langen Reise wird der Preis für ein Gramm weißes Gold mit 80 Euro im Pariser Klub um das Hundertfache höher sein als dort, wo es herkommt: nahe von Medellín. Dort stellt Bauer Pablo aus den Koka-Blättern im Labor unter Palmen mithilfe von Zement, Benzin, Wasser, Ätznatron und Schwefelsäure Koks her.

Thierry Gaytán skizziert in dieser Reportage dessen Reise von Kolumbien via Peru, Brasilien, Marokko, Spanien bis nach Frankreich. Er kommt den ProtagonistInnen auf der Schmuggelroute deswegen so nahe, weil sein Freund, Kumpel aus Kindheitstagen, heute einer der größten Drogenbosse des Landes ist. Dieser ist nicht zu sehen, hat ihm aber Zugang zu seinen MitarbeiterInnen gewährt. Manche Szenen wurden mit versteckter Kamera gedreht.

Der Film gewährt spektakuläre Inneneinsichten über jene Droge, die Falco im Song „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da!“ besungen hat. Wie sie über die grüne Grenze geschifft wird. Wie Mulis Ampullen im Darm oder Röllchen in den Stahlstangen ihrer Koffer von São Paulo bis nach Casablanca schmuggeln. Wie Bauern davon überleben, Väter ihre Familien ernähren und der Dealer jedes Gramm noch streckt.